Glyphosatstudien finanziert: Kritik an Monsanto

Die Tocher des deutschen Chemie- und Pharmakonzerns Bayer, Monsanto, hat vor einigen Jahren zwei deutsche Glyphosatstudien mitfinanziert, ohne das kenntlich zu machen. So eine verdeckte Einflussnahme auf die Debatte über den Unkrautvernichter sei „inakzeptabel“, teilte Lobbycontrol heute mit.

Es geht um zwei Studien des Gießener Instituts für Agribusiness, in dem Glyphosat als wichtig für die Landwirtschaft dargestellt wird: Ohne es würden Milliardenverluste drohen, warnten die Autoren. Die eine Studie ist von 2011, die andere in überarbeiteter Fassung von 2015. Damals war Monsanto eigenständig, 2018 wurde die US-Firma von Bayer geschluckt. Die Autoren der Studien waren für eine Stellungnahme noch nicht erreichbar.

Nächster Aufreger nach Geheimlisten

Zuvor hatte die „Süddeutsche Zeitung“ über Monsantos Finanzierung der Studien berichtet. Der deutsche Konzern mit seiner Agrarchemie-Zentrale in Monheim bestätigte, dass die Studien von Monsanto mitfinanziert wurden. Für die Aussagekraft der Untersuchungen hatte das nach Ansicht der Firma aber keine Folgen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Monsanto für die Art und Weise seiner Einflussnahme auf die Glyphosatdebatte Kritik einstecken muss. So war in diesem Frühjahr bekanntgeworden, dass Monsanto in den Jahren 2016 und 2017 geheime Listen von Glyphosatgegnern geführt hatte. Dafür entschuldigte sich Bayer später.