Casinos: Sazka und ÖBAG vereinbaren Stillschweigen

Die Staatsholding ÖBAG äußert sich nicht zu dem heutigen Treffen mit dem weiteren Casinos-Großaktionär Sazka Group. Über den Inhalt sei Stillschweigen vereinbart worden, sagte ÖBAG-Pressesprecherin Melanie Laure heute auf APA-Anfrage. Oberste Priorität sei, eine Lösung zum Wohle des Unternehmens zu finden.

Sazka erklärte, mit den ÖBAG-Vertretern „die aktuelle Situation der Casinos Austria AG (CASAG) zu besprechen“. Die Sazka-Gruppe halte die Konsultation der Kernaktionäre für wesentlich. Man sehe die Republik Österreich, vertreten durch die ÖBAG, als „starken Partner, um die CASAG wieder auf den strategisch orientierten Kurs für die Zukunft zu bringen“.

Streit über Stimmrechtsabkommen

Das Treffen wurde von Sazka initiiert. Ob Sazka einen Syndikatsvertrag anstrebe, ließ der Sprecher auf APA-Nachfrage zuvor offen, dafür sei es zu früh. Einen solchen Stimmbindungsvertrag hatte Sazka ursprünglich mit dem dritten Großaktionär Novomatic geschlossen. Diesen hat Novomatic aber gekündigt.

Die beiden Teilhaber streiten schon seit Längerem vor einem Schiedsgericht über das Stimmrechtsabkommen. Novomatic hatte im Vorjahr bei der Hauptversammlung trotz des Vertrags nicht mit Sazka gestimmt, sondern gemeinsam mit der Republik.

Durch die Postenaffäre rund um den mittlerweile abberufenen Casinos-Finanzvorstand Peter Sidlo von der FPÖ haben sich die Fronten in dem Aktionärsstreit verschoben. Nur ein von Novomatic entsandtes Aufsichtsratsmitglied votierte gegen Sidlos Abberufung.