SPD-Parteitag macht Weg für Doppelspitze frei

Der Parteitag der deutschen Sozialdemokraten in Berlin hat den Weg für die Wahl der designierten Parteivorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans an die Parteispitze frei gemacht. Die rund 600 Delegierten beschlossen heute in Berlin mit Zweidrittelmehrheit eine Satzungsänderung, die eine Doppelspitze mit einer Frau und einem Mann ermöglicht.

SPD-Parteitag in Berlin
AP/Kai Nietfeld

Es soll einen oder eine Vorsitzende oder zwei gleichberechtigte Vorsitzende geben, davon eine Frau. Generalsekretär Lars Klingbeil hatte eindringlich dafür geworben, dass es normal sein müsse, dass Männer und Frauen gleichberechtigt die Partei führten. Danach wollten sich Esken und Walter-Borjans den Delegierten zur Wahl stellen. Sie hatten einen Mitgliederentscheid der SPD gewonnen, doch müssen sie noch vom Parteitag gewählt werden.

Keine Kampfabstimmung über Vizeparteichefs

Laut Reuters verzichtet die SPD am Bundesparteitag zudem auf eine Kampfabstimmung über die Stellvertreterposten. Den Angaben zufolge soll es künftig fünf statt wie ursprünglich geplant drei Parteivize geben. Als fünfte stellvertretende Parteivorsitzende sei die schleswig-holsteinische SPD-Chefin Serpil Midyatli vorgesehen, hieß es aus Parteikreisen.

Weitere Parteivize würden Klara Geywitz, Anke Rehlinger, Juso-Chef Kevin Kühnert und Arbeitsminister Hubertus Heil. Diese Absprache sei am Rande des Parteitages getroffen worden, wie Reuters mit Verweis auf mit der Sache vertraute Personen berichtete. Die Delegierten müssen dem noch zustimmen.