Streiks und Proteste in Frankreich dauern an

In Frankreich sollen Streiks und Proteste gegen die geplante Pensionsreform diese Woche weitergehen. Am Wochenende war der Bahnverkehr im gesamten Land erneut stark gestört, in Paris wurde die Metro wieder bestreikt. Am Montag soll es neue Verkehrsbehinderungen geben, ein Ende der Proteste ist nicht in Sicht. Die Fronten zwischen der Regierung und den Gewerkschaften sind verhärtet.

Gesperrte Rolltreppe am Bahnhof von Montparnasse (Paris, Frankreich)
Reuters/Benoit Tessier

Während die Regierung sich entschlossen gibt, die geplante Pensionsreform umzusetzen, drohen die Gewerkschaften mit weiteren branchenübergreifenden Streiks. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wollte sich Berichten zufolge noch heute Abend mit Regierungsmitgliedern zur Reform beraten. Für eine Änderung am Zeitplan scheint die Regierung aber offen. „Ich will einen ausgeglichenen Staatshaushalt, aber lassen Sie uns nicht dogmatisch sein: Über den Kalender kann man reden“, sagte Finanzminister Bruno Le Maire dem Sender France 3.

Die Regierung will Privilegien für bestimmte Berufsgruppen wie die Eisenbahner beim Pensionseintrittsalter auf längere Sicht beenden und ein universelles System schaffen, das für alle gilt. Außerdem will die Regierung Anreize geben, länger zu arbeiten. Am Donnerstag gingen Hunderttausende in ganz Frankreich gegen die Pläne auf die Straße, es war eine der größten Demonstrationen der vergangenen Jahre.

Bahnverkehr stark beeinträchtigt

Seit Donnerstag ist der Fernverkehr im Land fast lahmgelegt, am Wochenende verkehrte nur ein Bruchteil der Züge. Auch die Mitarbeiter der Pariser Verkehrsbetriebe RATP setzen ihren Ausstand fort, nur wenige Metros fuhren.

Am Wochenende gingen etwa in Paris und Marseille Tausende Menschen gegen die Reformpläne auf die Straße. Für Wochenbeginn haben die Staatsbahn SNCF und die RATP wieder Störungen und Zugsausfälle angekündigt.