Ukraine-Gipfel: Bilaterales Treffen von Putin und Selenski

Am Rande des Ukraine-Gipfels in Paris ist es erstmals zu einem bilateralen Gespräch zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenski gekommen.

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenski und Russlands Präsident Wladimir Putin
APA/AFP/Ian Langsdon

Das Treffen mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron sei dafür unterbrochen worden, hieß es heute Abend übereinstimmend aus deutschen Regierungskreisen und aus Putins Delegation.

Im Anschluss wurden die Beratungen bei einem gemeinsamen Abendessen fortgesetzt. Der Ukraine-Gipfel im Pariser Elysee-Palast hatte am Nachmittag begonnen. Putin und der im Mai neu gewählte Selenski trafen in Paris erstmals aufeinander. Bisher hatten sie nur miteinander telefoniert.

Gipfel debattiert gemeinsame Erklärung

Aus Kreisen des Elysee-Palasts verlautete am Abend, dass eine gemeinsame Erklärung debattiert werde. Noch Ende der vergangenen Woche war es laut Diplomaten unklar gewesen, ob es bei dem Spitzentreffen überhaupt eine solche Erklärung geben werde.

Bereits zuvor hatte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge mitgeteilt, dass Russland und die Ukraine gemeinsam an einem Dokument für die Lösung des Konflikts in der Ostukraine arbeiteten. Um welche Art Dokument es sich handelte, sagte Peskow nicht.

Minsker Friedensplan bisher auf Eis

Russland war mit der Vorgabe in die Verhandlungen gegangen, dass sich der ukrainische Präsident Selenski zum Friedensplan von Minsk bekennt.

Der Plan, der 2015 in der weißrussischen Hauptstadt verabschiedet wurde, liegt weitgehend auf Eis. Er regelt Schritte wie die Entmilitarisierung und die Waffenruhe, die immer noch brüchig ist. In dem Krieg in der Ostukraine sind nach UNO-Schätzungen rund 13.000 Menschen ums Leben gekommen.