Noch acht Vermisste nach Vulkanausbruch in Neuseeland

Nach dem Vulkanausbruch in Neuseeland fehlt von acht Menschen noch jede Spur. Premierministerin Jacinda Ardern sagte bei einer Pressekonferenz heute, unter den Vermissten seien Touristen aus Australien, Großbritannien, China, Malaysia und den USA sowie neuseeländische Reiseleiter. Es gebe keine Hinweise darauf, dass sie den Vulkanausbruch überlebt hätten, sagte Ardern. Viele der Opfer stammen offenbar aus Australien.

Nach Angaben der Polizei waren 47 Menschen auf der Insel White Island, als der Vulkan ausbrach. „31 Menschen befinden sich derzeit im Krankenhaus, weitere acht werden noch vermisst, und drei wurden aus dem Krankenhaus entlassen“, sagte der Polizeivertreter Bruce Bird. Laut Ardern erlitten einige der Verletzten schwere Verbrennungen.

„Wir teilen den unfassbaren Schmerz all jener, die Familienangehörige und Freunde vermissen“, sagte Ardern. Am Tag nach dem Unglück liege der Fokus bei den Einsatzkräften auf der Erholung von den schwierigen Einsatzarbeiten am Vortag und darauf, eine sichere Fortsetzung des Einsatzes sicherzustellen.

Rettungseinsatz zurzeit zu gefährlich

Es sei derzeit noch zu gefährlich, um ein Einsatzteam auf die Insel zu schicken, sagte Bird. Während eines 45-minütigen Aufklärungsflugs eines Polizeihubschraubers habe es jedoch keine Lebenszeichen von der Insel gegeben. Der Rettungseinsatz sei vorübergehend eingestellt worden. „Wir gehen erst auf die Insel, wenn es für unsere Einsatzkräfte sicher ist“, betonte Bird.

Der auch unter dem Namen Whaakari bekannte White-Island-Vulkan war am Montagnachmittag (Ortszeit) ausgebrochen. Auf Livebildern von dem Vulkan war zuvor zu sehen gewesen, dass sich eine Gruppe von Besuchern nur wenige Sekunden vor dem Ausbruch am Boden des Kraters aufgehalten hatte. Mehr als ein halbes Dutzend Menschen war innerhalb des Kraterrandes unterwegs, als der Vulkan plötzlich ausbrach. Dann wurde das Bild dunkel.

Beben erschüttert Ostküste Neuseelands

Einen Tag nach dem Ausbruch des Vulkans ist die Ostküste Neuseelands von einem Erdbeben der Stärke 5,3 erschüttert worden. Sein Epizentrum lag nach Angaben des nationalen Geologischen Gefahrenüberwachungssystems Geonet nahe der Stadt Gisborne auf der Nordinsel.

Das Beben konnte den Angaben zufolge auch im 180 Kilometer südlich gelegenen Whakatane gespürt werden. Diese Stadt ist nur 50 Kilometer von der Vulkaninsel White Island entfernt. Geonet teilte mit, das Erdbeben habe nicht mit diesem Ausbruch zu tun.