Nach Vulkanausbruch: Erdbeben in Neuseeland

Einen Tag nach dem Vulkanausbruch ist Neuseeland an seiner Ostküste von einem Erdbeben erschüttert worden. Das Beben der Stärke 5,3 traf die Nordinsel des Pazifikstaats heute gegen 13.00 Uhr Ortszeit (1.00 Uhr MEZ). Über größere Sachschäden oder Verletzte ist nichts bekannt.

Beim Ausbruch des Vulkans auf der Insel White Island kamen gestern mindestens fünf Menschen ums Leben. Acht Besucher werden auf der Insel vermisst. Mehrere Verletzte sind in Lebensgefahr, Hoffnung, auf der Insel noch Überlebende zu finden, gibt es praktisch keine mehr.

Sorge vor weiteren Eruptionen

Aus Sorge vor weiteren Eruptionen hielten sich die Rettungskräfte auch am Tag nach dem Ausbruch von White Island fern. Das geologische Überwachungszentrum GeoNet bezifferte die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Ausbruchs auf 50 Prozent. Die Insel liegt etwa 50 Kilometer von der Küstenregion, wo sich das Erdbeben ereignete, entfernt im Pazifik. Neuseeland befindet sich auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde.

47 Personen zu dem Zeitpunkt auf Insel

Nach neuesten Angaben der Polizei hielten sich während des Ausbruchs 47 Menschen auf der Vulkaninsel oder in deren unmittelbarer Nähe auf. 31 von ihnen erlitten Verletzungen, meist Verbrennungen. Mehrere befinden sich nach Angaben der Behörden in einem „kritischen Zustand“. Premierministerin Jacinda Ardern sprach von einer „verheerenden Katastrophe“.

Der Regierungschefin zufolge kommen die Toten und Verletzten aus Neuseeland, Australien, den USA, China, Malaysia und Deutschland. Die meisten von ihnen waren mit einem Kreuzfahrtschiff unterwegs, der „Ovation of the Seas“. Der Ausflug zu der Vulkaninsel gehörte zu einer Tagestour.

Der Vulkan von White Island ist Neuseelands aktivster Vulkan. Die vorige größere Eruption war 2016. Damals wurde niemand verletzt. In den vergangene Wochen war er wieder verstärkt aktiv. Trotz der Gefahren wird die Insel jedes Jahr von etwa 10.000 Menschen mit dem Boot besucht. Inzwischen gibt es eine Debatte, ob die Katastrophe nicht hätte verhindert werden können. Ardern sagte: „Wir wissen, dass es größere Fragen geben wird. Diese Fragen müssen gestellt und beantwortet werden.“