Ein Cockpit eines chilenischen Militärflugzeugs
AP/Roberto Candia
Chile

Flugzeug auf Weg in Antarktis verschollen

Ein chilenisches Militärflugzeug mit 38 Menschen an Bord ist auf dem Flug in die Antarktis verschollen. Eine Suchaktion aus der Luft und zu Wasser ist mittlerweile angelaufen.

Die C-130 Hercules mit 17 Besatzungsmitgliedern und 21 Passagieren startete Montagnachmittag (Ortszeit) in der im Süden gelegenen Stadt Punta Arenas in der Region Patagonien. Knapp zwei Stunden später brach der Kontakt zu der Maschine ab, wie die Luftwaffe am Montagabend mitteilte. Ziel des Flugzeugs war der Antarktis-Stützpunkt Presidente Frei.

Um 0.40 Uhr Ortszeit (4.40 Uhr MEZ) müsse der Maschine der Treibstoff ausgegangen sein, wie ein Militärsprecher dem Sender Radio Cooperativa sagte. Die Luftwaffe erklärte das Flugzeug als verunglückt. Im Fokus der Suche stehe die Bergung von möglichen Überlebenden. Die Landung war für 19.17 Uhr (23.17 Uhr MEZ) am Montag vorgesehen.

Suche aus Luft und zu Wasser

Drei Flugzeuge der chilenischen Luftwaffe starteten zur Suche der viermotorigen C-130, vier weitere Maschinen wurden in der Nacht auf Dienstag zum Einsatz vorbereitet. Vier Schiffe steuerten den mutmaßlichen Unfallpunkt in der Drakestraße an, die die verschollene Maschine zum Zeitpunkt der Funkunterbrechung überflog.

Die Drakestraße ist für schwierige Witterungsverhältnisse berüchtigt. Dazu gehören vor allem eisige Temperaturen und heftige Stürme. Die Wetterbedingungen sollen zum Zeitpunkt des Verschwindens des Flugzeugs vom Radar gut gewesen sein.

General Eduardo Mosqueira betonte, der Flug hätte keine Freigabe erhalten, wäre das Wetter schlecht gewesen. Laut Mosqueira war das Flugzeug etwa auf halbem Weg, als der Kontakt verloren ging. Notfallsignale seien vom sehr erfahrenen Piloten nicht abgesetzt worden.

Drei Offiziere an Bord

Die C-130 transportierte Personal, das Wartungsarbeiten an der schwimmenden Pipeline des chilenischen Antarktis-Stützpunktes verrichten sollte. An Bord befanden sich auch drei Heeresoffiziere, unter ihnen ein General, berichtete der Sender Radio Bio Bio.

Der chilenische Stützpunkt Presidente Frei auf der King-George-Insel des antarktischen Südshetland-Archipels wurde 2014 eingeweiht und kann bis zu 150 Menschen beherbergen. Die Basis empfängt im südlichen Sommer auch Touristen.