Suu Kyi weist Völkermordvorwürfe zurück

Myanmars Regierungschefin Aung San Suu Kyi hat Vorwürfe des Völkermordes gegen ihr Land entschieden zurückgewiesen. Die Armee verteidige das Land gegen Angriffe bewaffneter Rebellen, sagte die Friedensnobelpreisträgerin heute in Den Haag vor dem Internationalen Gerichtshof. Ein Urteil wird in wenigen Wochen erwartet.

Myanmars Regierungschefin Aung San Suu Kyi
AP/Peter Dejong

Gambia hatte Klage gegen Myanmar eingereicht und dem Land wegen der Gewalttaten der Militärs gegen die muslimische Rohingya-Minderheit Völkermord vorgeworfen. Suu Kyi nannte diese Beschuldigungen „unvollständig und irreführend“.

„Interner bewaffneter Konflikt“

„Wir haben einen internen bewaffneten Konflikt in Myanmar“, sagte Suu Kyi vor dem höchsten UNO-Gericht. Im Herbst 2016 hätten Rebellen Polizeistationen angegriffen. Daraufhin habe das Militär reagiert. Dabei habe es möglicherweise auch Übergriffe gegeben. Die Justiz Myanmars verfolge Schuldige strafrechtlich.

Gambia beruft sich in der Klage gegen Myanmar auf einen Bericht von UNO-Ermittlern. Sie hatten dem Militär Myanmars „anhaltenden Völkermord“ zur Last gelegt. Soldaten hätten Tausende Menschen ermordet, Frauen und Kinder vergewaltigt, Dörfer dem Erdboden gleichgemacht und Menschen lebendig in ihren Häusern verbrannt. Mehr als 700.000 Menschen waren in das Nachbarland Bangladesch geflohen.