Proteste in Frankreich: Änderungen bei Pensionsreform

Nach schweren Protesten und Streiks hat die französische Regierung deutliche Zugeständnisse bei der geplanten Pensionsreform gemacht. So soll grundsätzlich der erste Jahrgang, der von dem neuen System betroffen sein wird, der Geburtsjahrgang 1975 sein.

Das sind Beschäftigte, die heute in großer Mehrheit 44 Jahre alt sind. Davor hieß es, dass die Reform für Beschäftigte vom Jahrgang 1963 an gelten soll.

Demonstrierende Polizisten mit Fahnen und blauem Rauch in Paris
APA/AFP/Jacques Demarthon

Gegen die Pensionsreform wird in Frankreich seit rund einer Woche gestreikt und protestiert. Erst gestern waren wieder Hunderttausende auf die Straße gegangen. Mit der Reform will Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron die Zersplitterung in 42 Pensionseinzelsysteme beenden und Menschen auch dazu bringen, länger zu arbeiten.

Frankreichs Premier Edouard Philippe hält Rede
AP/Thomas Samson

Premier Edouard Philippe bestätigte heute bei der Vorstellung, dass ein einheitliches System eingeführt werden soll. Das gesetzliche Pensionsantrittsalter liegt in Frankreich bei 62 Jahren – daran soll festgehalten werden. Allerdings drängt die Regierung darauf, dass die Menschen „ein bisschen“ länger arbeiten.

Es müssten alle, die vor dem Alter von 64 in Pension gehen wollen, künftig mit Abschlägen rechnen, so Philippe weiter. „Wir werden die Bevölkerung durch ein Rabatt- und Prämiensystem ermutigen, länger zu arbeiten.“ Zudem soll eine Mindestpension von 1.000 Euro eingeführt werden.