Deutsche Thomas-Cook-Kunden bekommen Bruchteil zurück

Die Pleite des Reiseveranstalters Thomas Cook hat bei dessen Kunden und Kundinnen in Deutschland einen Schaden von 287,4 Mio. Euro verursacht. Knapp 60 Mio. Euro habe der Rücktransport der 140.000 Urlauber Ende September gekostet, teilte der Versicherer Zurich Deutschland heute mit. Der Rest entfiel auf Anzahlungen, die Kunden auf Reisen geleistet hatten, die wegen der Insolvenz ausgefallen sind.

Von den 287,4 Mio. Euro könne die Zurich Gruppe Deutschland aber nur 50,4 Mio. Euro erstatten – also 17,5 Prozent –, weil die verpflichtende Absicherung der Kunden auf 110 Mio. Euro pro Jahr gedeckelt ist. Die deutsche Regierung hat sich allerdings heute bereiterklärt, die Differenz auszugleichen.

Auch Österreicher können profitieren

Von dem geplanten deutschen Ausgleich würden auch Tausende Österreicher profitieren – laut Peter Kolba, dem Obmann des heimischen Verbraucherschutzvereins (VSV), nämlich jene rund 5.000 Österreicher, die in Deutschland gebucht haben, etwa bei der Thomas Cook GmbH, bei Öger Tours und bei Bucher Reisen.

Das betrifft im Sinne der EU-Pauschalreiserichtlinie nur Pauschalreisen, nicht aber Einzelbuchungen. Damals hatte auch der VSV angekündigt, in Deutschland den Rechtsweg einzuschlagen, weil man die Haftungsobergrenze von 110 Mio. Euro für EU-rechtswidrig halte.

Die Thomas Cook GmbH hatte am 25. September Insolvenz angemeldet. 140.000 Urlauber wurden davon im Urlaub überrascht. „Weitaus mehr“ konnten ihre gebuchten und angezahlten Reisen nicht mehr antreten, wie die Versicherung erklärte. Sie konnten ihre Ansprüche beim Dienstleister KAERA anmelden.