Schießerei bei New York: Hinweise auf antisemitisches Motiv

Vor der Schießerei bei New York mit insgesamt sechs Toten sollen die beiden Tatverdächtigen einen weiteren Mann umgebracht haben. „Die verstorbenen Verdächtigen in diesem Fall sind unsere Hauptverdächtigen für die Tötung eines Uber-Fahrers in (der Stadt) Bayonne“, sagte der Generalstaatsanwalt vom New Jersey, Gurbir Grewal, gestern. Derweil verdichteten sich im Fall des Angriffs auf das jüdische Geschäft die Hinweise auf einen antisemitischen Hintergrund.

Der Supermarkt nach dem Anschlag
APA/Getty Images/Rick Loomis

Mehrere Menschen in jüdischem Geschäft erschossen

Am Wochenende war in der Stadt Bayonne im US-Bundesstaat New Jersey ein Fahrer des Fahrdienstvermittlers Uber tot aufgefunden worden. Medienberichten zufolge führten die Ermittlungen in dem Fall auf die Spur der beiden mutmaßlichen Täter von Jersey City, die einen Polizisten und mehrere Menschen in dem jüdischen Geschäft erschossen haben sollen. Der Tatort liegt nur wenige Kilometer westlich von New York und wird von Manhattan durch den Hudson River getrennt.

Staatsanwalt Grewal wollte am Mittwoch zunächst nicht bestätigen, dass es sich bei dem offensichtlich gezielten Angriff auf das jüdische Geschäft tatsächlich um eine antisemitische Tat handelte. „Wir führen zusätzliche Ermittlungen aus, bevor wir irgendwelche Schlüsse über die Motivation und die Ideologie (der Verdächtigen) ziehen.“

Verbindungen zu antisemitischen Gruppen

Mehrere US-Medien berichteten aber, dass die Ermittler die mutmaßlichen Täter in Verbindung mit der Gruppe der teilweise antisemitischen „Schwarzen Hebräer“ bringen. Der Bürgermeister von Jersey City, Steven Fulop, schrieb auf Twitter zudem, dass die „Schützen in Sozialen Netzwerken eine positive Haltung gegenüber antisemitischen Gruppen“ gezeigt hätten.

Die Verdächtigen, ein Mann und eine Frau, hatten den Angaben zufolge am Dienstag zunächst auf einem Friedhof in Jersey City einen Polizisten erschossen, der zum Mord an dem Uber-Fahrer ermittelt haben soll. Aufnahmen von Überwachungskameras zeigen, wie sie kurze Zeit später mit ihrem Transporter direkt vor dem nahen jüdischen Geschäft anhielten. Sie eröffneten den Behörden zufolge sofort das Feuer und gingen gezielt in den Greißler.