Lagarde hält an EZB-Zinstief fest

Die Europäische Zentralbank (EZB) hält auch unter der neuen Präsidentin Christine Lagarde an ihrer lockeren Geldpolitik fest. Der EZB-Rat beließ heute den Leitzins im Euroraum unverändert bei 0,0 Prozent, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte. Banken müssen weiter Negativzinsen von 0,5 Prozent zahlen, wenn sie Gelder bei der Zentralbank parken. Zudem steckt die EZB seit November monatlich 20 Milliarden Euro in den Erwerb von Anleihen.

EZB-Chefin Christine Lagarde
APA/Frank Rumpenhorst

Die seit 1. November amtierende Französin hatte schon vor ihrem Amtsantritt deutlich gemacht, dass sie eine sehr lockere Geldpolitik auf absehbare Zeit für nötig hält. Allerdings will sie mögliche negative Folgen und Nebeneffekte des EZB-Kurses genauer in den Blick nehmen. Die Sorgen der Menschen müssten beachtet werden. Außerdem wolle sie die Entscheidungen der Notenbank künftig besser erklären. Auch der Kampf gegen den Klimawandel soll eine größere Rolle spielen.

Mit der Billiggeldschwemme, die unter Lagardes Vorgänger Mario Draghi beschlossen worden war, versuchen die Währungshüter, die Wirtschaft anzukurbeln und die Teuerung anzuschieben. Dennoch hat die EZB ihr Inflationsziel seit Langem nicht mehr erreicht. Lagarde hat angekündigt, die Strategie der Notenbank bald zu überprüfen. Dabei geht es unter anderem darum, ob das mittelfristige Inflationsziel noch zeitgemäß ist.