2016 in Kiew ermordeter Journalist: Festnahmen

Mehr als drei Jahre nach dem Mord an dem Journalisten Pawel Scheremet hat die ukrainische Polizei mehrere Verdächtige ermittelt. Bis heute Abend seien fünf Männer und Frauen festgenommen worden, teilte die Behörde mit Verweis auf einen noch laufenden Einsatz mit.

Die Gruppe soll für Anschläge und Auftragsmorde in der Ukraine verantwortlich sein. Sie stamme aus dem Umfeld ehemaliger Soldaten und Helfer der ukrainischen Regierungstruppen beim Kampf gegen die prorussischen Separatisten im Osten des Landes. Das Mordmotiv soll der Polizei nach das Schüren von Chaos im Land gewesen sein.

„Wir haben heute viel erfahren. Doch gibt es noch eine Frage: Wer ist der Auftraggeber?“, sagte Präsident Wolodymyr Selenski. Die Aufklärung des Mordfalls habe für ihn Priorität. „Leider gibt es in unserem Land viele derartige Fälle.“

Der 44-jährige Scheremet war im Juli 2016 im Zentrum der Hauptstadt Kiew durch eine Autobombe getötet worden. Unmittelbar nach der international Aufsehen erregenden Tat hatten Politiker den Mord dem Nachbarn Russland zu Last gelegt. Der aus dem benachbarten Weißrussland stammende Journalist hatte die russische Staatsbürgerschaft und lange Jahre in Moskau gearbeitet.