Auf Russlands einzigem Flugzeugträger „Admiral Kusnezow“ ist gestern ein Großfeuer ausgebrochen. Dabei starb mindestens ein Soldat, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das Militär. Zwölf Menschen wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Zwei Menschen werden noch vermisst.
Auch Stunden nach dem Ausbruch war der Brand weiter nicht unter Kontrolle. Der Brandherd sei inzwischen aber lokalisiert worden, wie AFP mit Verweis auf Angaben der russischen Marine am Abend berichtete.
Das Kriegsschiff aus Sowjetzeiten wird seit mehr als zwei Jahren im Hafen von Murmansk an der Barentssee repariert. Der Brand sei bei Schweißarbeiten ausgebrochen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Mehr als 400 Menschen hätten sich zu diesem Zeitpunkt an Bord befunden, zitierte die Nachrichtenagentur TASS einen Sprecher der Werft Swesdotschka. Die Nachrichtenagentur Interfax berichtete, dass sich das Feuer auf einer Fläche von rund 600 Quadratmetern ausgebreitet habe und die Situation „sehr ernst“ sei.
Das russische Industrieministerium kündigte auf Anfrage an, es werde Untersuchungen zur Unfallursache und Schadenseinschätzung einleiten, sobald das Feuer gelöscht ist. Das 1985 gebaute, aber erst zehn Jahre später offiziell in Betrieb genommene Schiff befindet sich seit 2017 für Reparaturarbeiten in der Werft in Murmansk. Es soll 2021 wieder in Betrieb genommen werden. Die Kosten der Reparatur belaufen sich auf 880 Millionen Euro.
Zuletzt wurde die „Admiral Kusnezow“ 2016 und 2017 im Mittelmeer eingesetzt, um Ziele in Syrien zu erreichen. Seit Jahren gibt es in Russland Debatten über den Bau eines zweiten Flugzeugträgers, der jedoch aus finanziellen Gründen immer wieder verschoben wird.