Vulkanausbruch in Neuseeland: Leichen geborgen

Vier Tage nach dem Vulkanausbruch auf der neuseeländischen Insel White Island haben Einsatzkräfte dort sechs Leichen geborgen. Die sterblichen Überreste seien an Bord eines neuseeländischen Marineschiffes gebracht worden, teilte Vizepolizeichef John Tims heute mit. Der Einsatz des Bergungsteams aus acht Elitesoldaten fand unter äußerst riskanten Bedingungen statt.

Bergungsteam auf Vulkaninsel
AP/New Zealand Defence Force

Warnung vor neuer Eruption

Vulkanforscher warnten vor einer möglichen neuen Eruption. Die Behörden gingen davon aus, dass es auf White Island neben den gefundenen sechs Leichen noch die sterblichen Überreste zweier weiterer Opfer des Vulkanausbruchs gab. Damit würde die Gesamtzahl der Opfer bei mindestens 16 liegen. Zwei Menschen waren nach Polizeiangaben in der vergangenen Nacht im Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen.

Den Bergungseinsatz auf White Island hatten die Behörden trotz der Warnungen der Vulkanexperten gebilligt, dass die Gefahr einer neuen Eruption gestiegen sei. Sie lag mittlerweile bei 50 bis 60 Prozent. Allerdings war zuletzt von Angehörigen der Druck auf die Behörden gewachsen, die Bergungsmission einzuleiten.

Zahlreiche Verletzte noch in Behandlung

Insgesamt hatten sich zum Zeitpunkt der Eruption am Montag 47 Menschen auf der Insel in der Bay of Plenty etwa 50 Kilometer vor der Küste der neuseeländischen Nordinsel aufgehalten. Die Ausflugstouristen und Reiseleiter kamen aus Australien, den USA, Großbritannien, Deutschland, China, Malaysia und Neuseeland.

22 Verletzte lagen nach Behördenangaben noch im Krankenhaus. Viele von ihnen schwebten wegen schwerster Verbrennungen weiterhin in Lebensgefahr.