Schülervertreterin übergibt Forderungen an Koalitionsverhandler

Die Bundesschülervertretung (BSV) hat im Herbst 3.600 Jugendliche befragt, was sich am Schulsystem ändern soll. Heute übergab Bundesschulsprecherin Jennifer Uzodike von der ÖVP-nahen Schülerunion dieses „Bildungskonzept“ an die grüne Koalititonsverhandlerin Sibylle Hamann und ÖVP-Schüler- und -Studentensprecher Nico Marchetti.

Die konkreten Forderungen: In der Volksschule sollen die Lehrpläne überarbeitet, Talente besser gefördert und der Übergang zur Neuen Mittelschule (NMS) bzw. AHS-Unterstufe verbessert werden. An NMS und AHS-Unterstufe soll es ein einheitliches Bildungsniveau geben, auch an der Schnittstelle zur AHS-Oberstufe bzw. den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) sieht die BSV Verbesserungsbedarf.

Nachbesserungen bei Zentralmatura gefordert

Bei der Zentralmatura müsse wiederum sichergestellt sein, dass das Niveau jedes Jahr vergleichbar ist und alle dieselben Hilfsmittel nutzen dürfen. Außerdem fordern die Schüler eine anonyme Korrektur der Klausuren.

Ab der dritten Klasse NMS bzw. AHS braucht es aus Sicht der Schülervertreterinnen und -vertreter ein eigenes Pflichtfach „Politische Bildung und Medienkunde“. Nachholbedarf sehen sie auch im Bereich Digitalisierung: Hier fordern sie digitale Grundbildung in jeder Schulstufe, einheitliche Infrastruktur an allen Schulen und eine verpflichtende Aus- und Weiterbildung für Lehrer.

Kritik an veralteter Schulausstattung

Es sei inakzeptabel, wenn in der Wirtschaft von der Industrie 4.0 gesprochen werde, während in den Schulklassen Overhead-Projektoren zum Einsatz kommen. Die BSV fordert außerdem an den Schulen mehr Gewaltprävention, ein flächendeckendes Angebot an Schulpsychologen und mehr Schulsozialarbeiter zur Bewältigung von Krisen.

Thema ist auch der Klimawandel: Umweltbildung müsse fächerübergreifendes Unterrichtsthema sein, an den Schulen Mülltrennung ausgebaut und Einwegplastik komplett abgeschafft werden.