„Entscheidungsschlacht“: Libyens Regierungschef gegen Haftar

Libyens Regierungschef Fajis al-Sarradsch hat den angekündigten Einmarsch der Truppen des mächtigen Generals Chalifa Haftar in die Hauptstadt Tripolis als leere Drohung zurückgewiesen. „Glaubt nicht den Lügen der Träumer und auch nicht ihren Gerüchten“, sagte der Chef der von der UNO anerkannten Regierung heute in einer Ansprache. Es gebe keine Stunde null, außer für „Fantastereien“, so der Regierungschef. Es gebe auch keinen Sturm auf die Hauptstadt.

Haftar hatte gestern den Beginn einer „entscheidenden“ Schlacht um Tripolis angekündigt. „Die Stunde null ist gekommen“, sagte er in einer Rede, die im Fernsehen übertragen wurde. Die Stadt sei zu einem Schlupfwinkel für Kriminelle geworden, in dem die Menschen mit Waffengewalt unterdrückt würden, sagte der General.

In dem ölreichen Land herrscht seit dem vom Westen unterstützten Sturz des Langzeitherrschers Muammar al-Gaddafi 2011 Bürgerkrieg. Haftar beherrscht große Gebiete im Osten und Süden Libyens und will die Macht über das ganze Land. Seine selbst ernannte Libysche Nationalarmee (LNA) hatte im April eine Offensive auf Tripolis begonnen.