US-Fußball-Star Megan Rapinoe
Reuters/Benoit Tessier
US-Vorwahlkampf

Fußballstar Rapinoe unterstützt Warren

US-Fußballstar Megan Rapinoe hat sich im Vorwahlkampf im Rennen ums Weiße Haus dem „Team Elizabeth Warren“ angeschlossen. Die 34-jährige Weltmeisterin erklärte am Freitag in den Onlinediensten Instagram und Twitter ihre Unterstützung für die demokratische Senatorin aus Massachusetts. Rapinoe gilt als vehemente Kritikerin von US-Präsident Donald Trump.

Sie setzt sich unter anderem für Gleichstellung und LGTB-Rechte ein. Warren sei „mutig, authentisch“ und höre „uns allen zu“, schrieb Rapinoe auf Twitter. Die für US-Verhältnisse linke Senatorin sei außerdem „gerüstet, um die einzigartigen Herausforderungen, denen unser Land heute gegenübersteht, zu meistern“, so die Spitzensportlerin.

Zu ihrem Tweet veröffentlichte Rapinoe das Video eines Gespräches zwischen ihr und Warren. Darin sagt die Weltmeisterin zu der 70-jährigen Demokratin: „Wir brauchen Sie in diesem Kampf.“ Im Rennen um die demokratische Präsidentschaftskandidatur liegt Warren laut Umfragen derzeit hinter dem früheren Vizepräsidenten Joe Biden und dem Senator von Vermont, Bernie Sanders. Rapinoe hatte als Weltfußballerin des Jahres den Ballon d’Or der Fachzeitschrift „France Football“ gewonnen.

Rapinoe: „Beschissenes Weißes Haus“

Die 34-Jährige führte die US-Fußballnationalmannschaft im Sommer als Kapitänin zum WM-Titel und wurde zudem bei dem Turnier in Frankreich als beste Spielerin und beste Torschützin ausgezeichnet. Rapinoe hatte während der Endrunde mit ihrer Stimme gegen soziale Missstände und US-Präsident Trump weit über den Fußball hinaus Bekanntheit erlangt. In einem Interview hatte sie Ende Juni den Amtssitz Trumps als „beschissenes Weißes Haus“ bezeichnet und garantierte bereits damals, bei einem WM-Titel eine Einladung von Trump abzulehnen. Trump reagierte mit einem erbosten Tweet.

US-Fußball-Star Megan Rapinoe
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Rapinoe nach einem Tor im Spiel gegen Frankreich bei der Fußball-WM 2019 in Frankreich

Rapinoe war neben der Umweltaktivistin und schließlich Gewinnerin Greta Thunberg auch auf der Liste der Finalisten und Finalistinnen der Persönlichkeit des Jahres des „Time“-Magazins gestanden. Von dem US-Magazin „Sports Illustrated“ wurde sie 2019 schließlich auch als Sports Person of the Year ausgezeichnet.

Warren: Trump „kleiner, unsicherer Geldraffer“

Auch Elisabeth Warren gilt als prononcierte Trump-Kritikerin und weiß auch mit harten Bandagen und Untergriffen seitens des US-Präsidenten umzugehen. Die Juraprofessorin, die unter anderem an der Eliteuniversität Harvard lehrte, sitzt seit 2013 im Senat und hat sich einen Namen als scharfe Kritikerin der Finanzindustrie gemacht.

US-Senatorin Elizabeth Warren
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Elisabeth Warren bei einer Rede am Saint-Anselm-College

Während des Präsidentschaftswahlkampfes 2016 wurde sie als mögliche Vizekandidatin von Hillary Clinton gehandelt. Damals schoss sie sich früh auf Trump ein. So nannte sie ihn etwa bei einer Rede einen „kleinen, unsicheren Geldraffer“, der sich über die Finanzkrise gefreut habe.

Von Trump als „Pocahontas“ verspottet

Trump hat Warren in der Vergangenheit immer wieder angegriffen und öffentlich ihre Angaben angezweifelt, wonach unter ihren Vorfahren amerikanische Ureinwohner sind. Er verspottete sie regelmäßig als „Pocahontas“, eine berühmte Ureinwohnerin aus dem 17. Jahrhundert. Bei einem Auftritt im Juli 2018 sagte er, sollte Warren 2020 für die Demokraten als Präsidentschaftsbewerberin antreten, werde er sie zu einem DNA-Test auffordern. Wenn dieser ihre Angaben bestätigen sollte, werde er ihr eine Million Dollar für eine Wohltätigkeitsorganisation geben.

Warren legte daraufhin das Ergebnis eines DNA-Tests vor, wonach es „überzeugende Beweise“ dafür gebe, dass einer ihrer Vorfahren vor sechs bis zehn Generationen ein amerikanischer Ureinwohner war. Sie forderte Trump auf, seine Wettschulden einzulösen, woraufhin dieser sie als Schwindlerin beschimpfte.