Streik in Frankreich geht weiter: „Keine Waffenruhe“

Im Kampf gegen die Rentenreform ist es in Frankreich heute wieder zu starken Behinderungen im Nah- und Fernverkehr gekommen. Laut Angaben der Staatsbahn SNCF fuhr von vier geplanten TGV-Hochgeschwindigkeitszügen nur einer. In Paris blieben neun Metrolinien komplett geschlossen; starke Beeinträchtigungen gab es auch bei der Pariser RER mit nur wenigen S-Bahn-Zügen. Der Busverkehr war zu 60 Prozent gesichert. Trams hingegen fuhren in fast normaler Taktung.

Streiks könnten auch während Festtagen weitergehen

Einige der Gewerkschaften haben bereits angedeutet, dass sie auch an Weihnachten den Streik nicht aussetzen würden. Es werde „keine Waffenruhe“ während der Festtage geben, drohte der Eisenbahngewerkschafter Laurent Brun. Der neue SNCF-Chef, Jean-Pierre Farandou, rief die streikenden Eisenbahner gestern jedoch auf, während der Weihnachtsfeiertage eine „Pause“ einzulegen.

Demonstration in in Martigues, Frankreich
AP/Daniel Cole

Die Festtage seien ein wichtiger Moment für Familientreffen, erklärte er. Denn viele Bürger wollten den Zug nehmen, um ihre Eltern, Kinder und Freunde wiederzusehen. In der kommenden Woche wird die Staatsbahn nach eigenen Angaben einen Notfahrplan für den Fall eines Streiks über die Weihnachtstage veröffentlichen.

Seit mehr als einer Woche haben verschiedene Berufsgruppen die Arbeit niedergelegt. Für heute hatten etwa die freien Hausärzte zum Streik aufgerufen. Sie protestieren gegen die Gesundheitspolitik der Regierung und fordern eine bessere Vergütung für Wochenenddienste.