Blick auf eine stark befahrene Autobahn in Österreich
APA/Georg Hochmuth
Verkehr

Weg in die Ferien begann mit Staus

Beginn der Weihnachtsferien, letzter Einkaufssamstag vor dem Heiligen Abend und dazu noch starke Schnee- und Regenfälle: Österreichs Autofahrerinnen und -fahrer sind am Samstag auf eine Geduldsprobe gestellt worden. In Tirol traten zudem die Winterfahrverbote in Kraft.

Österreichs Wetterlage präsentierte sich am Samstag zweigeteilt. Im Osten gingen heftige Regenfälle nieder, im Westen schneite es stark. Bereits am Freitag hatte die Reisewelle begonnen, am Samstag startete die größere Zahl von Urlaubern in die Ferien, die nicht nur in Österreich, sondern auch in Teilen der Niederlande und in Deutschland starteten. Der ÖAMTC verzeichnete teils erhebliche Zeitverluste auf den Transitrouten Richtung Osten.

Vom Reiseverkehr besonders stark betroffen war laut dem Autofahrerclub die Innkreis Autobahn (A8) in Oberösterreich. Auf der Strecke von Suben bis Wels ereigneten sich im dichten Kolonnenverkehr immer wieder Unfälle – mehr dazu in ooe.ORF.at. Staus gab es auf der Welser Autobahn (A25). Zwischen Weißenkirchen und dem Knoten Haid standen die Kolonnen rund sieben Kilometer zurück.

Zug in Shoppingcenter

Auf der Westautobahn sah es am Samstag auch nicht anders aus: Unfälle und Überlastung führten zu Staus auf der A1. Zwischen Amstetten West und Ost sowie zwischen Loosdorf und St. Pölten Süd gab es jeweils rund vier Kilometer Stau. Auch auf der Wiener Außenringautobahn (A21) und der Ostautobahn (A4) staute es abschnittsweise.

Der ARBÖ machte darauf aufmerksam, dass am vierten Einkaufssamstag der Zug in die Shoppingcenter für viel Verkehr sorgen würde. Der starke Regenfall, der die Menschen von den Einkaufsstraßen fernhielt und in die großen Zentren führte, verstärkte am Samstag den Effekt.

In der Steiermark sorgte ein Massenunfall für Verzögerungen, in den laut ASFINAG acht Fahrzeuge verwickelt waren. Die Pyhrnautobahn (A9) musste am Samstagnachmittag in Fahrtrichtung Süden für den gesamten Verkehr gesperrt werden. Vier Menschen wurden leicht verletzt – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Wenig Probleme durch Fahrverbote

In Tirol sorgte der heftige Schneefall für Behinderungen im Verkehr. Die Brenner-Straße (B182) musste vorübergehend sogar gesperrt werden. In Tirol trat am Samstag auch die Neuauflage der regionalen Fahrverbote in Kraft. Laut Polizei beachteten fast alle Autofahrer die Vorschriften.

„Es gab erst ganz wenige Zurückweisungen“, sagte der Leiter der Verkehrspolizei in Tirol, Markus Widmann. Nur vereinzelt hätten Urlauber versucht, im Raum Kufstein und auf der Fernpass-Strecke gesperrte Ausweichrouten zu nehmen. Aufgrund des schlechten Wetters waren die Alpen nach dem Eindruck der Polizei auch kein bevorzugtes Ziel für Tagesausflügler, was zu einer gewissen Entschärfung der Verkehrslage beigetragen habe.

Zehn Strecken gesperrt

Schon im Sommer hatte Tirol solche Fahrverbote an Wochenenden verhängt, um Anrainern mehr Ruhe zu verschaffen. Viele tausend Autofahrer wurden damals von der Polizei wieder auf die Autobahn geschickt. „Im Sommer waren viele unvorbereitet. Inzwischen hat sich das herumgesprochen“, sagte Widmann weiter.

Nun sind in Tirol insgesamt zehn Strecken für den Transitverkehr gesperrt. Wer ertappt wird, muss bis zu 60 Euro Strafe zahlen. Die Polizei kontrolliert an einigen stationären Checkpoints und mit mobilen Streifen.

Die Fahrverbote gelten bis Mitte April an Wochenenden und Feiertagen jeweils tagsüber – an Samstagen von 7.00 bis 19.00 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 8.00 bis 17.00 Uhr. Ausgenommen ist der Ziel-, Quell- und Anrainerverkehr. Die Winterfahrverbote hatten erneut zu scharfer politischer Kritik aus Bayern geführt. CSU-Ministerpräsident Markus Söder riet sogar vom Skiurlaub in Tirol ab.