„Nord Stream 2“: Russland sucht Ersatzlösung nach Baustopp

Russland sucht nach dem Stopp der Bauarbeiten an der Ostseepipeline „Nord Stream 2“ zur Fertigstellung der letzten 160 Kilometer nach einem Spezialschiff für die Verlegung der Röhren. Am ehesten sei es wohl möglich, die „Akademik Tscherski“ aus dem äußersten Osten Russlands in die Ostsee zu bringen, berichtete „Rossijskaja Gaseta“ heute. Das Schiff könne erst in einem Monat dort sein. US-Sanktionen hatten zu einem Stopp der Bauarbeiten geführt. Die Leitung kostet fast zehn Milliarden Euro.

Die Schweizer Firma Allseas, die im Auftrag des Konsortiums „Nord Stream 2“ mit Spezialschiffen die Röhren in der Ostsee verlegte, hatte die Arbeiten wegen der Sanktionen eingestellt. Rund 2.300 Kilometer sind bereits verlegt.

Neues Schiff würde Jahre brauchen

Die „Akademik Tscherski“ lag zuletzt im fernöstlichen Hafen Nachodka im Japanischen Meer. Das vor Rügen liegende Schiff „Fortuna“ ist nach russischen Angaben zwar in ufernahen Zonen einsetzbar, aber nicht in den Ostsee-Tiefen.

Die russische Schiffbauholding OSK teilte mit, dass es Jahre dauern würde, ein leistungsfähiges Schiff zu projektieren und neu zu bauen. Staatsmedien in Moskau berichteten, dass ein solches Schiff von China oder einem anderen asiatischen Land gekauft werden könne.