Irak: Demonstranten von US-Botschaft abgerückt

Die US-Botschaft in Bagdad wird nach Angaben des irakischen Militärs nicht mehr von Demonstranten belagert. „Alle Demonstranten haben sich zurückgezogen“, teilte das Militär gestern mit. Sämtliche Zelte seien abgebaut und auch „andere Demonstrationsformen, die mit diesen Protesten einhergingen, haben aufgehört“. Die irakischen Sicherheitskräfte hätten die Botschaft abgesichert.

Die Demonstranten hatten am Vortag versucht, die Botschaft zu stürmen. Auch gestern hielten Proteste und Ausschreitungen zunächst an. Am Nachmittag begannen die Demonstranten allerdings damit, sich zurückzuziehen. Auslöser der Proteste waren US-Luftangriffe auf eine vom Iran unterstützte Miliz, bei denen mindestens 25 Menschen getötet wurden.

Ausschreitung bei US-Botschaft in Bagdad
AP/Khalid Mohammed

Eskalation nach US-Luftangriffen

Hintergrund der Eskalation sind die US-Luftangriffe auf die proiranischen Hisbollah-Brigaden, bei denen am Sonntag 25 Kämpfer getötet worden waren. Die Hisbollah-Brigaden sind Teil der proiranischen, überwiegend schiitischen Hasched-al-Schaabi-Milizen. Mit ihren Luftangriffen reagierte die US-Armee auf den Tod eines US-Zivilisten bei einem Raketenangriff auf einen Militärstützpunkt im Irak.

Die Hasched-al-Schaabi-Milizen forderten die Demonstranten vor der US-Botschaft schließlich auf, sich zurückzuziehen. Die Sitzblockade solle außerhalb der Grünen Zone fortgesetzt werden.

Trump macht Teheran verantwortlich

US-Präsident Donald Trump hatte zuvor den Iran für den Angriff auf das Botschaftsgelände in Bagdad verantwortlich gemacht und mit Vergeltungsmaßnahmen gedroht. Dennoch gab er an, nicht mit einem Krieg mit dem Iran zu rechnen. Die USA kündigten allerdings die Entsendung von rund 750 zusätzlichen Soldaten in die Golfregion an. Verteidigungsminister Mark Esper sprach von einer „Vorsichtsmaßnahme“ zum Schutz von US-Personal und -Einrichtungen.