Elisabeth Köstinger
APA/Herbert Pfarrhofer
Elisabeth Köstinger

Kärntnerin für Landwirtschaft zuständig

EU-Parlament, ÖVP-Zentrale, Nationalratspräsidium, Ministerin: Die steile Politkarriere von Elisabeth Köstinger setzt sich auch unter der ÖVP-Grünen-Koalition fort: Die Kärntnerin und enge Vertraute von ÖVP-Chef Sebastian Kurz bleibt Landwirtschaftsministerin – die Umweltagenden wandern allerdings ins grüne Infrastrukturministerium.

In Wolfsberg, Kärnten, geboren, wuchs Köstinger in einem landwirtschaftlichen Betrieb im Granitztal auf. Nach dem Besuch der Höheren Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe in Kärnten studierte sie ab 2003 an der Universität Klagenfurt Publizistik und Kommunikationswissenschaften und Angewandte Kulturwissenschaften, schloss ihr Studium aber nicht ab.

Schon als Jugendliche engagierte sie sich bei der Landjugend. Landwirtschaft ist bei ihr Programm, und so wundert es nicht, dass sie lange als das junge, weibliche Gesicht des Bauernbundes galt, dessen Vizepräsidentin Köstinger seit 2009 ist. Für den ländlichen Raum engagierte sie sich schon früh und war für die Landjugend von 2002 bis 2006 als Bundesleiterin tätig. Von 2007 bis 2012 stand sie zudem der Jungbauernschaft als Bundesobfrau vor.

Ab 2009 im Europaparlament

Den Einzug ins Europaparlament nach Straßburg bzw. Brüssel schaffte die Bauernbündlerin erstmals 2009 und erneut 2014, das jeweils mit hervorragenden Vorzugsstimmenresultaten. Die Abgeordnete war dann stellvertretende Leiterin der ÖVP-Delegation und Landwirtschafts-, Umwelt- und Frauensprecherin ihrer Delegation.

In der Partei übte die 38-Jährige, die seit Mai 2017 als Generalsekretärin fungiert, mehrere hochrangige Funktionen aus und war eine der Stellvertreterinnen des zurückgetretenen Obmanns Reinhold Mitterlehner – und als solche auch im verkleinerten Bundesparteivorstand vertreten. Bei dessen Nachfolger Kurz zählt sie zum engsten Führungskreis.

Kurze Babypause

2017 wurde sie zunächst kurzzeitig Erste Nationalratspräsidentin, ehe sie nur fünf Wochen später das Amt wieder verließ, um Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus zu werden. Das kurze Intermezzo im protokollarisch zweithöchsten Amt der Republik Österreich hinter dem Bundespräsidenten wurde von der Opposition als Missachtung des Parlaments kritisiert – aber dann rasch wieder vergessen.

Als Ministerin nahm sie sich eine kurze Auszeit aus der Politik und brachte Anfang Juli 2018 ihren Sohn zur Welt. Nach dem Platzen der ÖVP-FPÖ-Regierung musste sie eine weitere Pause einlegen – nun kehrt sie aber in das Ministerium zurück.