Guterres warnt vor türkischem Militäreinsatz in Libyen

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hat vor einem türkischen Militäreinsatz in Libyen gewarnt. Ohne die Türkei ausdrücklich zu nennen, sagte Guterres gestern, „jegliche ausländische Unterstützung“ der Kriegsparteien würde den Konflikt in dem nordafrikanischen Land „nur verschärfen und die Bemühungen um eine friedliche Lösung erschweren“.

Die „anhaltenden Verstöße“ gegen das vom UNO-Sicherheitsrat verhängte Waffenembargo „verschlimmerten“ die Situation noch, so Guterres. Die strikte Einhaltung des Waffenembargos sei „unerlässlich, um ein Umfeld zur Beendigung der Feindseligkeiten“ zu schaffen, sagte Guterres weiter. Der UNO-Generalsekretär wiederholte zudem seine Forderung nach einem „sofortigen Waffenstillstand“ und der „Rückkehr zum politischen Dialog aller Parteien“.

Haftar rief zu „Generalmobilmachung“ auf

Das türkische Parlament hatte am Donnerstag den Weg für ein militärisches Eingreifen Ankaras im Libyen-Konflikt freigemacht. Die Abgeordneten stimmten in einer Sondersitzung für einen Antrag der Regierung, Soldaten in den nordafrikanischen Krisenstaat zu schicken. Der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan will die international anerkannte Regierung in Tripolis in ihrem Kampf gegen den abtrünnigen General Chalifa Haftar unterstützen.

Haftar seinerseits verkündete die „Generalmobilmachung“ seiner Truppen. „Wir nehmen die Herausforderung an und erklären den Dschihad und die Generalmobilmachung“, sagte Haftar in einer vom TV-Sender al-Hadath übertragenen Rede. Er rief „alle Libyer“ zum Kampf auf. „Männer und Frauen, Soldaten und Zivilisten“ sollten „unser Land und unsere Ehre verteidigen“, sagte Haftar.