Haftar-Truppen erobern libysche Küstenstadt Sirte

Im Kampf um die Kontrolle über das Bürgerkriegsland Libyen sind die Truppen des Generals Chalifa Haftar eigenen Angaben zufolge in die Küstenstadt Sirte vorgerückt. Haftars selbst ernannte Libysche Nationalarmee (LNA) teilte heute mit, die Stadt von „bewaffneten Milizen säubern“ zu wollen.

Die LNA erklärte, auch die Luftwaffenbasis im Süden der Stadt eingenommen zu haben. Sie rief Bewohnerinnen und Bewohner dazu auf, sich von Milizen und Kämpfen fernzuhalten. Sirte liegt am Mittelmeer auf etwa halber Strecke zwischen Tripolis im Westen und Bengasi im Osten. Die Stadt wird von Milizen kontrolliert, die auf der Seite der international anerkannten Regierung von Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch stehen. Die Sarradsch-Regierung hatte die Stadt 2016 nach monatelangen Kämpfen von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zurückerobert.

Der Konflikt in Libyen spitzt sich derzeit zu. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte erklärt, eigene Truppen nach Libyen entsandt zu haben. Die Türkei und Katar unterstützen in dem Konflikt die von den Vereinten Nationen anerkannte Regierung von Sarradsch. Haftar bekommt dagegen Rückhalt von Ägypten, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Auch Russland soll Haftar unterstützen.