WWF: Feuer töteten über eine Mrd. Tiere in Australien

In den verheerenden Bränden in Australien sind nach Angaben der Umweltschutzorganisation WWF bereits mehr als eine Milliarde Tiere umgekommen: Etwa 1,25 Milliarden Tiere seien nach Schätzungen des WWF Australien direkt oder indirekt durch die Feuer getötet worden, teilte die Umweltorganisation gestern in Berlin mit.

Die Zahl sei mit Hilfe einer Methodik berechnet worden, die die Auswirkungen der Rodung von Landflächen auf die australische Tierwelt schätzt. Die Hochrechnung basiert laut WWF auf einer Studie von Chris Dickmann von der Universität Sydney. Bis zum Abklingen der Brände werde das volle Ausmaß der Schäden aber unbekannt bleiben, hieß es weiter.

Schäden in Höhe Hunderter Millionen Euro

Die Schäden der riesigen Buschbrände in Australien haben sich bereits auf mehrere hundert Millionen Euro summiert. Bisher seien im Zusammenhang mit den Feuern Schadensmeldungen in Höhe von 700 Millionen australischen Dollar (435 Millionen Euro) eingegangen, sagte heute der Rat der Versicherungen von Australien.

Es sei davon auszugehen, dass die Schadenssumme noch deutlich steige, hieß es weiter. Die australische Regierung hatte gestern ein Hilfspaket für die Brandregionen im Umfang von zwei Millionen australischen Dollar angekündigt.

Rauch erreichte Südamerika

Die Rauchfahne der Buschbrände in Australien erreichte unterdessen Chile und Argentinien. Der Rauch überquerte über 11.000 Kilometer den Pazifischen Ozean bis an die chilenische Küste. Der wolkenlose Himmel erschien in Zentralchile durch die Rauchpartikel ergraut.

Auch in Argentinien ist der Rauch vom südlichen Patagonien bis in die zentralen Provinzen Cordoba und Buenos Aires sichtbar, wie die argentinische Wetterwarte SNM berichtete. Die Rauchfahne weht nach Angaben der Meteorologen auf einer Höhe von rund 5.000 Metern. Sie sei kein Gesundheitsrisiko. Nur der Himmel ergraue, und am Abend scheine die Sonne etwas rötlicher.

Regierung sieht keine Verbindung zu Klimakrise

Trotz der verheerenden Brände bleibt die konservative australische Regierung unterdessen dabei: Für sie gibt es keine direkte Verbindung zwischen der Klimaveränderung und den katastrophalen Bränden – und das trotz der immer größeren Empörung der Öffentlichkeit, der Wut der von den Bränden Betroffenen und der Warnungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

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