Ägypten lädt zu Gesprächen über Libyen-Krise

Angesichts der Entsendung türkischer Truppen nach Libyen hat das Nachbarland Ägypten für heute ein Zusammentreffen mit Vertretern von vier europäischen Mittelmeer-Anrainerstaaten einberufen. An den Gesprächen in Kairo sollen nach ägyptischen Angaben die Außenminister von Frankreich, Italien, Griechenland und Zypern teilnehmen.

Sie sollen sich um „umfassende Lösungen“ für die Konflikte zwischen den rivalisierenden Kräften in dem nordafrikanischen Krisenstaat bemühen.

EU-Außenbeauftragter verurteilt türkische Truppenentsendung

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell verurteilte unterdessen die Entscheidung der Türkei. Das vergrößere die Sorgen über die Lage in dem Bürgerkriegsland, sagte Borrell nach einem Treffen mit den Außenministern Deutschlands, Italiens, Frankreichs und Großbritanniens in Brüssel.

„Wir fordern einen Waffenstillstand und ein Ende der Eskalation und der Einmischung von außen, die in den vergangenen Tagen zugenommen hat“, sagte Borrell. „Es ist offensichtlich, dass sich das auf die türkische Entscheidung bezieht, in Libyen mit eigenen Truppen einzugreifen, was wir ablehnen und was unsere Sorgen über die Lage in Libyen steigert.“

In Libyen herrscht seit dem Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi 2011 Bürgerkriegschaos. Die international anerkannte Regierung von Fajis al-Sarradsch in der Hauptstadt Tripolis kämpft mit dem mächtigen General Chalifa Haftar und einer Gegenregierung im Osten Libyens um die Macht. Die Türkei hatte angekündigt, Soldaten als Unterstützung für Sarradsch zu schicken.