Sultan von Oman gestorben

Der Herrscher des Oman, Sultan Kabus bin Said, ist tot. Er starb im Alter von 79 Jahren, wie das Königshaus heute mitteilte. Da Kabus keinen Thronfolger hinterlässt, ist die Nachfolge an der Staatsspitze bislang unklar.

„Mit großem Kummer und tiefer Trauer beklagt das Königshaus Seine Majestät Sultan Kabus bin Said, der am Freitag verstorben ist“, hieß es in der offiziellen Erklärung. Kabus war bereits seit längerer Zeit krank und soll an Darmkrebs gelitten haben.

Rund 50 Jahre auf dem Thron

Kabus war der am längsten regierende arabische Monarch. Er saß seit knapp 50 Jahren auf dem Thron des Sultanats im Osten der Arabischen Halbinsel. Am 23. Juli 1970 bestieg er den Thron, nachdem er seinen Vater abgesetzt hatte, dem er vorwarf, nichts gegen die Rückständigkeit seines Landes zu unternehmen. Gleich nach seinem Amtsantritt begann Kabus, das kleine Sultanat zu modernisieren.

Unmittelbar nach der Meldung des Todes von Sultan Kabus begannen die Spekulationen über seine Nachfolge. Er hinterließ keinen Thronfolger. Kabus war unverheiratet, hatte keine Kinder und keine Brüder.

„Besonderer Vetreter“

Die omanische Verfassung sieht vor, dass die Königsfamilie binnen drei Tagen, nachdem der Thron unbesetzt ist, einen Nachfolger bestimmt. Kann sich die Familie nicht auf einen Namen verständigen, wird die Person, die Kabus in einem an die Königsfamilie adressierten Brief benannt hat, zum Nachfolger bestimmt.

Beobachtern zufolge gilt Asad bin Tarik, ein Cousin des Sultans, als Favorit für die Nachfolge. Der 65-Jährige war 2017 zum Vize-Regierungschef für internationale Beziehungen und Zusammenarbeit ernannt worden. Der Schritt galt als klares Zeichen der Unterstützung für Asad bin Tarik, der seit 2002 auch als „besonderer Vertreter“ fungierte.

Zu den weiteren möglichen Nachfolgekandidaten zählen zwei andere Cousins des Sultans: Kulturminister Haitham bin Tarik sowie Schihab bin Tarik, der als enger Berater des Sultans fungierte.