Hochzeitsparty im Weltkulturerbe entsetzte Pakistaner

Ein Unternehmen hat in Pakistan an einer UNESCO-Weltkulturerbe-Stätte eine riesige Hochzeitsparty mit Hunderten Gästen steigen lassen – zum Entsetzen vieler Einheimischer. Die für das Kulturerbe zuständige Behörde WCLA habe einen ihrer Mitarbeiter in Verbindung mit dem Vorfall wegen Nachlässigkeit vom Dienst suspendiert, sagte eine WCLA-Sprecherin gestern.

Gegen das Unternehmen habe man eine Beschwerde wegen Vertragsbruchs eingereicht. Den Angaben zufolge hatte die pakistanische Düngemittelfirma um Erlaubnis für ein Abendessen mit 100 Gästen gebeten. Daraus wurde am Ende ein großes Hochzeitsfest mit rund 400 Feiernden. Solche Partys sind an der Kulturerbestätte verboten. Es hätten aber in der Vergangenheit auf dem Gelände des Forts andere Veranstaltungen von Unternehmen oder der Regierung stattgefunden, sagte die Sprecherin weiter.

Das Lahore Fort ist eine historische Zitadelle im Nordwesten der ummauerten Stadt Lahore. Die Festung erstreckt sich auf einer Fläche von mehr als 20 Hektar. Zwischen dem 13. und dem 15. Jahrhundert wurde sie mehrfach von den Moguln zerstört und wieder aufgebaut. Die heutige Anlage geht auf den Mogulherrscher Akbar zurück und entstand in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Seit 1981 gehört das Lahore Fort zum UNESCO-Weltkulturerbe.