Irak: US-Stützpunkt al-Balad erneut von Raketen getroffen

Auf der von US-Truppen genutzten Luftwaffenbasis al-Balad im Irak sind gestern acht Raketen des Typs Katjuscha eingeschlagen. Dabei seien vier irakische Soldaten verletzt worden, teilte das Militär der staatlichen Nachrichtenagentur INA zufolge mit. Wer hinter dem Angriff steckt, war zunächst unklar.

Der Stützpunkt liegt rund 80 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bagdad. Zuvor hatte die Polizei in der Provinz Salah al-Din mitgeteilt, dass es sich um neun Mörsergranaten und drei verletzte irakische Soldaten gehandelt habe. Die Geschütze hätten das Rollfeld sowie den Eingangsbereich getroffen.

Zuletzt waren in al-Balad offenbar nur noch 15 US-Soldaten. Der Großteil der US-Soldaten habe den AFP-Angaben zufolge den Stützpunkt wegen des zuletzt eskalierten Konflikts zwischen den USA und dem Iran verlassen.

Revolutionsgarden: Angriffe sollten keine US-Soldaten töten

In al-Balad waren schon vor rund einer Woche zwei Raketen eingeschlagen. Nach der Tötung des iranischen Generals Kassem Soleimani durch einen US-Drohnenangriff im Irak hatte Teheran zuletzt mit mehreren Raketenangriffen auf vom US-Militär genutzte Stützpunkte geantwortet.

Die iranischen Raketenangriffe auf von US-Streitkräften genutzte Stützpunkte im Irak hatten nach Angaben des Kommandeurs der Revolutionsgarden nicht zum Ziel, US-Soldaten zu töten. „Unser Ziel war nicht, feindliche Soldaten zu töten“, sagte der General Hossein Salami laut einem Bericht des iranischen Staatsfernsehens heute im Parlament.

Der Iran habe mit den Angriffen in der Nacht zum Mittwoch zeigen wollen, „dass wir jeden Standort treffen können“.

Pentagon-Chef relativiert Trump-Aussage

US-Präsident Donald Trump erklärte indessen am Freitag, die USA hätten mit der Tötung Soleimanis im Irak geplanten Angriffen auf US-Botschaften zuvorkommen wollen. US-Verteidigungsminister Mark Esper relativierte gestern diese Aussagen allerdings wieder. Trump habe demnach „nicht auf ein spezifisches Beweismittel verwiesen“, sondern lediglich darauf, „dass es möglicherweise weitere Angriffe auf Botschaften geben könnte.“

Konkrete Hinweise der US-Geheimdienste gibt es dem Pentagon-Chef zufolge dazu allerdings nicht.