Libyen: Konfliktparteien zu Gesprächen in Moskau

Vertreter der libyschen Konfliktparteien sind zu Verhandlungen über eine Friedenslösung für das Bürgerkriegsland im Norden Afrikas in die russische Hauptstadt gereist. Das bestätigte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, heute auf Facebook.

Die Delegationen seien bereits eingetroffen und würden bald an den Verhandlungen teilnehmen, schrieb sie. Von russischer Seite nehmen Außenminister Sergej Lawrow und Verteidigungsminister Sergej Schoigu an den Gesprächen teil.

Auch türkischer Außenminister in Moskau

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu war einem Tweet zufolge schon in der Nacht in Moskau eingetroffen. „In Moskau, im Rahmen unserer Bemühungen, Frieden und Stabilität in Libyen zu sichern“, schrieb er zu einem Foto von einem nächtlichen Empfang auf dem Flughafen. Auch Verteidigungsminister Hulusi Akar und Geheimdienstchef Hakan Fidan waren offiziellen Angaben zufolge in Moskau.

Die beiden Konfliktparteien sollen Medienberichten zufolge ein bereits in Kraft getretenes Abkommen über eine Waffenruhe unterzeichnen. Das solle den Weg für die Wiederbelebung des politischen Prozesses ebnen, meldete die russische Agentur TASS. In der Nacht auf gestern hatte der General Chalifa Haftar überraschend einer von der Türkei und Russland vorgeschlagenen Waffenruhe zugestimmt und damit vorsichtige Hoffnungen auf ein Ende der monatelangen Gefechte aufkommen lassen. Beide Konfliktparteien warfen einander allerdings umgehend Verstöße vor.

Erdogan soll nach Deutschland reisen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan soll türkischen Medienberichten zufolge zudem am Sonntag zu Libyen-Gesprächen nach Deutschland reisen. Der Sender CNN Türk berichtete, Erdogan werde am 19. Jänner am Berliner Prozess teilnehmen. Im Rahmen dieses Prozesses plant Deutschland seit Längerem eine Konferenz in Berlin, um die wichtigsten internationalen Akteure im Libyen-Konflikt an einen Tisch zu bringen.