Kohleprojekt: Demos vor Siemens-Niederlassungen

Mit Demonstrationen in mehreren deutschen Städten will die Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ heute gegen die Entscheidung von Siemens, an seiner Beteiligung an einem gigantischen Kohleförderprojekt in Australien festzuhalten, demonstrieren.

„Fridays for Future“ rief zu Kundgebungen in rund 15 Städten auf, darunter München, Erlangen, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und Köln. Siemens-Chef Joe Kaeser hatte gestern mitgeteilt, der Konzern müsse sich in Australien an seine vertraglichen Verpflichtungen halten.

„Historische Fehlentscheidung“

„Fridays for Future“-Sprecherin Luisa Neubauer warf Kaeser eine „historische Fehlentscheidung“ vor. Er habe sich gegen das Pariser Klimaschutzabkommen, gegen die zukünftigen Generationen und „nicht zuletzt gegen die Klimaschutzreputation von Siemens“ entschieden. Darum werde vor Siemens-Sitzen in zahlreichen Städten gegen die „desaströse Entscheidung“ protestiert.

Bereits am Freitag hatte „Fridays for Future“ nach eigenen Angaben in mehr als 30 Städten gegen das Unternehmen demonstriert. An dem Tag war Kaeser auch Neubauer zusammengekommen.

Die Sprecherin von „Fridays for Future“, Luisa Neubauer
APA/dpa/Soeren Stache
„Fridays for Future“-Aktivistin Neubauer

Bei dem Treffen bot er der Klimaaktivistin überraschend einen Aufsichtsratsposten bei der Unternehmenstochter Siemens Energy an. Neubauer lehnte das Angebot aber ab. Sie bezeichnete zudem das Festhalten an dem Kohleprojekt als „unentschuldbaren Fehler“.

Demonstration vor der Siemens-Zentrale in München
APA/AFP/Tobias Hase

Weitere Proteste geplant

Stattdessen kündigte die Bewegung dauerhafte Proteste gegen Siemens an. Mit dem Ja zum „katastrophalsten Kohleminenprojekt der Welt“ trete Siemens-Chef Kaeser die nachhaltigen Bestrebungen seines Unternehmens „für ein Volumen von nur 20 Millionen Euro in die Tonne“, sagte Nick Heubeck von „Fridays for Future“ dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Mit ‚Fridays for Future‘ werden wir Herrn Kaeser deshalb auf der Aktionärsversammlung von Siemens Anfang Februar wiedersehen.“