„Ibiza-Affäre“: Durchsuchung auch bei Detektiv

Im Rahmen der Ermittlungen zur Entstehung des „Ibiza-Videos“ hat auch eine Hausdurchsuchung in der Wiener Wohnung des Detektivs H., eines der mutmaßlichen Drahtzieher des Videos, stattgefunden.

Die Durchsuchung fand, wie erst jetzt bekanntwurde, bereits im November und damit rund sechs Monate nach Veröffentlichung der „Ibiza-Mitschnitte“ statt. Der Detektiv trat in diesem Video als Begleiter der falschen Oligarchennichte auf.

In der Wohnung des Detektivs wurden laut Ö1 unter anderem eine Videoüberwachungsanlage sowie ein Aschenbecher mit der Aufschrift „I love Ibiza“ gefunden. Computer konnte keiner mehr sichergestellt werden. Laut den Aktenauszügen, die zuerst vom Onlineblog EU Infothek berichtet wurden, soll der Portier der Wohnhausanlage gegenüber den Polizeibeamten angegeben haben, dass ein Paar schon drei bis vier Wochen zuvor Gegenstände aus der Wohnung getragen habe.

Audio dazu in oe1.ORF.at

Staatsanwaltschaft hält sich bedeckt

Die Staatsanwaltschaft Wien hält sich zu den „Ibiza-Video“-Ermittlungen stets bedeckt und verweist darauf, dass der Fall ein Verschlussakt ist. Allerdings war einer Festnahmeanordnung aus dem November zu entnehmen, dass die Staatsanwaltschaft den „Ibiza-Detektiv“ unter anderem verdächtigt, die Erpressung von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache geplant zu haben.

Der Detektiv selbst ist „unbekannten Aufenthalts“, heißt es in der Aktennotiz der Polizei. Von den drei Personen, die im November nach der Razzia in Untersuchungshaft genommen wurden, sind mittlerweile zwei auf freiem Fuß. Laut Gericht habe sich der Schwerpunkt der Ermittlungen hier zuletzt in Richtung Suchtgiftdelikte verlagert.