Zwei Imker haben heute aus Protest gegen die Agrarpolitik der deutschen Regierung Honig vor dem Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Berlin abgeladen und einen Teil der klebrigen Masse auf der Stiege verschüttet. Bei dem Honig handelte es sich laut „Bündnis zum Schutz der Bienen“ um zweieinhalb Tonnen mit Glyphosat belasteten Honig aus dem Betrieb des Imkerpaares.

Insgesamt müsse das Paar vier Tonnen Honig vernichten, der Schaden soll sich nach Angaben des Bündnisses auf 60.000 Euro belaufen. Die Imker werfen Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) vor, zu wenig für den Schutz von Bienen und der ökologischen Artenvielfalt zu tun.
Ministerium sieht Einzelfall
„Bei den bislang aus Brandenburg bekannten Höchstgehaltsüberschreitungen von Glyphosat in Honig, die über den geltenden EU-Grenzwert hinausgehen, handelt es sich um Einzelfälle, von denen unter anderem ein Biolandimkerpaar betroffen ist. Der betroffene Honig ist nachweislich nicht verkehrsfähig“, hieß es in einer Pressemitteilung des Ministeriums.
Ob sich der Landwirt, der für die Glyphosatverunreinigung verantwortlich sei, nicht entsprechend der fachlichen Praxis verhalten habe, müsse von den Behörden an Ort und Stelle aufgeklärt werden. Der Unkrautvernichter Glyphosat steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Mit dem Glyphosateinsatz soll am 31. Dezember 2023 Schluss sein, dann läuft die Zulassung in der EU aus.