„OK Boomer“ schafft es vor US-Höchstgericht

„OK Boomer“, jene Phrase, die in den vergangenen Monaten die Sozialen Netzwerke gefüllt hat, ist nun vor dem US-Höchstgericht gelandet. Die Formulierung war im Zuge eines Falles von Altersdiskriminierung ein Thema. Höchstrichter John Roberts stellte dabei die hypothetische Frage, ob der Begriff bei einem Anstellungsprozess Diskriminierung andeuten würde.

Die Phrase steht für die Kritik der Millennials, geboren in den 1980er und 1990er Jahren, an der Generation ihrer Eltern, den zwischen 1946 und 1964 geborenen Babyboomern. Konkret werden damit Aussagen und Einstellungen kritisiert, die junge Menschen als verurteilend, konservativ oder engstirnig wahrnehmen.

Gelächter im Gerichtssaal

„Jemanden einen Boomer zu nennen und die Person zugleich für einen Job in Erwägung zu ziehen wäre klagbar?“, fragte der Richter – was Gelächter zur Folge hatte. Roberts, der 64 Jahre alt ist, gehört selbst zur Gruppe der Babyboomer. Der Fall dreht sich um eine ältere Angestellte einer Regierungsabteilung, die beklagte, wegen ihres Alters nachteilig behandelt worden zu sein.

Der Anwalt der Frau, Roman Martinez, verglich den Gebrauch der Formulierung mit dem Gebrauch ethnischer Beleidigungen bzw. andersartiger Beleidigungen einer Person. Seiner Ansicht nach stehe die Phrase für Diskriminierung.

Der erste auffindbare Tweet mit der Formulierung datiert vom 12. April 2018, über Plattformen wie TikTok und Reddit verbreitet sich der Spruch seitdem vor allem als Meme.

Dank der 25 Jahre alten neuseeländischen Abgeordneten Chloe Swarbrick schaffte es „OK Boomer“ auch in klassische Medien. Swarbrick hielt Anfang November im neuseeländischen Parlament eine Rede, als ihr ein Kollege – laut Medienberichten mit einer Bemerkung zu ihrem Alter – ins Wort fiel. Ohne sich aus der Fassung bringen zu lassen, parierte sie den Zwischenruf mit den Worten „OK Boomer“ und setzte ihre Rede fort.