Füße auf Heizung
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Ohne Öl und Gas

Heizen in Zeiten der Klimakrise

Bis 2040 soll Österreich klimaneutral werden. So steht es im Regierungsprogramm der Koalition aus ÖVP und Grünen. Der Abschied von fossilen Brennstoffen wird Auswirkungen auf unseren Alltag haben – ganz konkret zum Beispiel bei der Frage, wie wir in Zukunft heizen werden.

Draußen kalt und drinnen warm: Auch wenn sich der Winter heuer noch nicht von seiner ganz grimmigen Seite gezeigt hat – kalt genug, um sich in den eigenen vier Wänden über die Heizung zu freuen, war und ist es allemal. Oftmals hat die Freude aber eine Kehrseite: der Ausstoß großer Mengen CO2. Laut Statistik Austria heizen fast 40 Prozent der heimischen Haushalte mit fossilen Energieträgern. In über 900.000 Haushalten sorgt eine Gasheizung dafür, dass es im Winter warm wird. Und in mehr als 600.000 Häusern und Wohnungen wird noch Heizöl verbrannt. Noch gar nicht dazugezählt sind bei diesen Zahlen Zweitwohnsitze und leerstehende Wohnräume.

Doch die fossile Wärmegewinnung ist politisch angezählt: Seit Jahresanfang dürfen in ganz Österreich keine Ölheizungen mehr in Neubauten installiert werden. Das beschloss der Nationalrat vergangenen Sommer einstimmig. Das türkis-grüne Regierungsprogramm sieht überdies das Aus für alle Ölheizungen bis 2035 vor.

Zumindest im Neubau sollen ab 2025 auch keine Gaskessel und Gasanschlüsse mehr erlaubt sein. Wenn Österreich 2040 – wie im Regierungsprogramm vorgesehen – tatsächlich CO2-neutral sein soll, darf spätestens dann auch fürs Heizen kein fossiles Gas mehr verbrannt werden. Wie der Weg dorthin aussieht, lässt die Politik in weiten Teilen noch offen. Im Regierungsprogramm ist jedenfalls die Erstellung einer Wärmestrategie zwischen Bund und Ländern festgehalten.

Grünes Gas von vielen Seiten gefragt

Rein technisch betrachtet hat, wer weg von Erdöl und Erdgas will, mehrere Möglichkeiten: Holz, Strom und Nah- bzw. Fernwärme. Eine vierte Option ist es, bestehende Gasheizungen auf erneuerbares Gas umzustellen. Darunter fällt sowohl Gas, das aus pflanzlichen Rohstoffen gewonnen wird, als auch Gas, das in Power-to-Gas-Anlagen mit Hilfe grünen Stroms produziert wird. Allerdings stellt sich die Frage, wieweit sich die Gasnachfrage tatsächlich mit grünem Gas decken lässt.

Biogas-Anlage
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Grünes Gas dürfte in Zukunft ein gefragter Rohstoff werden

Rund acht Milliarden Kubikmeter Gas werden derzeit jedes Jahr in Österreich verbraucht. Laut einer Studie des Energieinstituts an der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz aus dem Jahr 2017 liegt das Potenzial für grünes Gas bis 2050 gerade einmal bei einem Viertel der derzeitigen Nachfrage. Und in einem „realitätsnahen Ausbauszenario“ kommt die Studie gerade einmal auf eine Produktion von rund 1,25 Mrd. Kubikmetern.

Deutlich positiver stellt die Lage eine Studie des Forschungszentrums BEST – Bioenergy and Sustainable Technologies GmbH aus dem vergangenen Jahr dar. In Auftrag gegeben hatten sie der Österreichische Biomasseverband und der Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmen – der gegenüber ORF.at auch mit Nachdruck auf die Studie verwies. Das Papier rechnet damit, dass auch große Teile an Schadholz und Holzabfällen in Biogas umgewandelt werden, und setzt das Potenzial für erneuerbares Gas bis 2050 bei vier Mrd. Kubikmeter an.

Freilich stellt sich auch in diesem Fall die Frage, wofür das Gas verwendet wird. Allein die Industrie benötigt zurzeit fast drei Mrd. Kubikmeter. Und die Produktion ist in vielen Prozessen auf Gas angewiesen. Bei der Frage, ob grünes Gas für die Raumheizung im großen Stil zum Einsatz kommt oder doch nur in einer Nische relevant bleibt, gehen die Meinungen auseinander.

Das Holz, die Luft und die Stadt

Bereits jetzt alles andere als eine Randerscheinung ist das Heizen mit Holz. Über 724.000 Haushalte in Österreich nutzen den biologischen Brennstoff, um die eigenen vier Wände warm zu halten – wenn auch mit teils großen Unterschieden. Denn unter die Kategorie fällt vieles: vom Allesbrenner über den Kachelofen bis zur modernen, computergesteuerten Pellets- oder Hackschnitzelheizung.

Entsprechend leicht fällt es auch Gegnern der Holzheizung, dagegen zu argumentieren. Sie verweisen gerne auf die Feinstaubbelastung, die mit dem Verbrennen von Holz einhergeht. Befürworter der Holzheizung wenden ein, hier würden Äpfel mit Birnen verglichen. Der Österreichische Biomasse-Verband verwies etwa bereits 2017 auf eine Studie der JKU Linz. Laut dieser lassen sich mit neuen Systemen rund 90 Prozent der Feinstaubemissionen der alten Öfen und Kessel einsparen. Zu vergleichbaren Ergebnissen kommt auch ein aktuelles Factsheet des Forschungszentrums BEST.

Pelletofen
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Moderne Holzöfen sind deutlich schadstoffärmer als ihre Vorfahren. Ganz ohne Feinstaub geht es aber auch bei ihnen nicht.

Allerdings liegen auch die Feinstaubwerte der saubersten Systeme noch immer mehrfach über denen einer Gasheizung. Dazu kommt: Auch Biomasse ist nicht in beliebigen Mengen verfügbar. Und allein aufgrund der räumlichen Voraussetzungen wird sich eine Holzheizung in einem Mehrparteienhaus in der Stadt kaum verwirklichen lassen. Das sind alles Punkte, die gegen einen großflächigen Einsatz im urbanen Raum sprechen.

Dafür lässt sich in manch größerer Stadt – allen voran Wien – das Gebäude womöglich an ein bestehendes Fernwärmenetz anschließen. Allerdings haben auch die Kapazitäten der Fernwärme, so sie durch Abwärme oder erneuerbare Wärmequellen versorgt wird, ihre Grenzen. Und auch wenn die Anbieter ihr Netz kontinuierlich ausbauen, wird in den kommenden Jahrzehnten ziemlich sicher auch in den größeren Städten nicht jeder Ortsteil Zugang zu Fernwärme haben.

Biogas Kraftwerk in Wien-Simmering
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In Wien-Simmering liefert ein Biomassekraftwerk Strom und Wärme. Letztere wird über das Fernwärmenetz verteilt.

„Zentrales Element“ Wärmepumpe

Wenn ein Anschluss an ein Fern- oder Nahwärmenetz nicht möglich ist, dann bietet sich in den meisten Fällen der Einsatz einer Wärmepumpe an, sagt Thomas Fleckl im Gespräch mit ORF.at. Der Physiker arbeitet am Austrian Institute of Technology (AIT) im Center for Energy. Er leitet dort die Abteilung für nachhaltige thermische Energiesysteme. Die Wärmepumpe bezeichnet er als „zentrales Element in der zukünftigen Energieinfrastruktur“.

Umgedrehter Kühlschrank

Mit Hilfe einer Flüssigkeit, die bereits bei niedrigen Temperaturen verdampft, nimmt die Wärmepumpe aus der Erde, dem Grundwasser oder der Luft Wärme auf. Die Temperatur des Gases wird dann durch Verdichtung erhöht und die Wärme schließlich an den Heizkreislauf abgegeben.

„Die technologische Entwicklung der Wärmepumpen ist weit fortgeschritten“, sagt Fleckl. Es gehe jetzt um ihren Einsatz im Rahmen innovativer Energiekonzepte. „Das Gebäude der Zukunft wird mehr Komfort im Betrieb bieten und nicht nur geheizt, sondern vermehrt gekühlt werden. Vor allem im städtischen Bereichen wird die Raumkühlung der größte Wachstumstreiber sein“, sagt Fleckl.

Eine Frage des Stroms

Die Wärmepumpe funktioniert im Grunde wie ein umgedrehter Kühlschrank. Wie dieser benötigt sie für den Betrieb elektrische Energie. Sie ist damit immer nur in dem Ausmaß CO2-neutral wie der Strom, der sie antreibt. Zurzeit stammt der in Österreich produzierte Strom zu rund 75 Prozent aus erneuerbaren Quellen. Bis 2030 soll der Anteil auf 100 Prozent gesteigert werden. Die Umstellung fossiler Heizungen auf elektrische Systeme macht dieses Ziel noch einmal ambitionierter.

Zwar sind Wärmepumpen inzwischen so effizient, dass sie über das Jahr verteilt aus der eingesetzten Menge Strom zumindest das Dreifache der Wärmeleistung herausholen können. Allerdings brauchen gerade Luftwärmepumpen deutlich mehr Strom, je kälter es draußen ist. Zugleich schwächelt an kalten Tage auch die Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen.

Luftwärmepumpe
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Luftwärmepumpen sind bei Häuslbauern inzwischen sehr beliebt

„Es stimmt, die große Herausforderung für ein nachhaltiges Energiesystem ist die volatile Erzeugung der Sonnenenergie und der Windkraft“, sagt Fleckl. „Und vor dieser lösbaren Herausforderung stehen wir gerade – nämlich die nachhaltige Transformation unseres Energiesystems.“ Laut dem Physiker braucht es dafür „den konsequenten Ausbau der Erneuerbaren, der Netzinfrastruktur sowie der Speicher“, um Energie flexibel zur Verfügung stellen zu können. „Dafür werden Schlüsseltechnologien wie Wärmepumpen und Speicher eine wesentliche Rolle spielen“, sagt Fleckl.

Kraftwerke nur für wenige Tage?

Etwas weniger optimistisch sieht das Georg Benke vom Ingenieurbüro e7 energy innovation & engineering. Zwar glaubt auch der Wirtschaftsingenieur, dass die Wärmepumpe „nicht aufzuhalten“ sei. Doch gerade deshalb sollte man sie zumindest im ländlichen Bereich nicht fördern, sagt Benke – „weil die verfügbare Stromleistung so knapp wird“.

Problematisch wird es laut dem Energieexperten, wenn im ohnehin schon lichtarmen Winter mehrere sehr kalte Tage aufeinanderfolgen – und sich womöglich auch aus den Nachbarländern kein Strom importieren lässt. „Wenn es bei uns kalt ist, dann ist es auch in Deutschland kalt. Das heißt, ich brauche Kraftwerke für drei Tage.“ Technisch sei das schon machbar, das Problem auch weniger ein energetisches als eine volkswirtschaftliches. „Die Problematik ist, dass wir einen Kraftwerkspark für den Winter brauchen, der aber den Rest des Jahres nicht gebraucht wird.“ Es stelle sich die Frage, wie das politisch beziehungsweise finanziell zu vermitteln sei, so Benke.

Bauen mit neuen Technologien

Gerade im Neubau gibt es Versuche, die Schwankungen abzufedern. Oft begegnet in dem Zusammenhang das Schlagwort Bauteilaktivierung. Dabei werden Wasserleitungen direkt in Wände oder Decken gegossen. Fließt durch diese warmes Wasser, heizen sich Wand oder Decke auf – und geben die Wärme dann mehrere Tag lang kontinuierlich ab. „Damit kann man auch aus einer elektrischen Logik Systeme anders steuern“, sagt Fleckl.

Er spricht auch von den Chancen der Digitalisierung und Vernetzung. Sowohl beim Bauen als auch beim Betrieb ließen sich durch den Einsatz digitaler Technologien Effizienzsteigerungen im „mittelgroßen zweistelligen Prozentbereich“ erreichen, sagt Fleckl. In eine ähnliche Kerbe schlägt Benke, wenn er auf das „große Einsparungspotenzial in der Heizungssteuerung“ hinweist. Laut dem Wirtschaftsingenieur könnten auf die Weise 15 bis 20 Prozent des Verbrauchs gespart werden.

Herausforderung Altbestand

Klar ist aber auch: Der Neubau ist eine Sache, der Altbestand eine andere. In Mehrfamilienhäusern begleitet den Umstieg auf ein Heizsystem ohne Öl oder Gas eine ganze Reihe an Herausforderungen. Was soll etwa in Gebäuden passieren, in denen bisher in jeder Wohnung eine separate Gastherme werkte? Soll die Heizanlage nur pro Wohnung oder gleich für das ganze Haus erneuert werden?

Gastherme
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Allein in Wien sind um die 300.000 Gasthermen in Betrieb

Phänomen Gastherme

Laut Statistik Austria ist in mehr als 500.000 als Hauptwohnsitz genutzten Wohnungen eine Gasetagenheizung in Betrieb. Allein in Wien dürfte die Zahl laut einer Schätzung von e7 bei rund 300.000 liegen.

Lukas Kranzl von der Technischen Universität (TU) Wien hat darauf eine recht klare Antwort: „Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass Mehrfamilienhäuser Hauszentralheizungssysteme haben“, sagt Kranzl. Seit 20 Jahren ist der Doktor der Energiewirtschaft in der Forschungsgruppe Energy Economics Group der TU Wien beschäftigt. Seine Forschung dreht sich um Energieeffizienz und erneuerbare Energie, vor allem im Gebäudesektor. Wenn Kranzl „meiner Meinung nach“ sagt, dann steht dahinter auch jahrelange wissenschaftliche Arbeit.

Die Hauszentralheizung ist für Kranzl jedenfalls eine „Grundvoraussetzung dafür, dass ein erneuerbares Heizsystem installiert werden kann“. Das hat auch damit zu tun, dass der Umstellung auf ein erneuerbares Heizungssystem oftmals eine Gebäudesanierung vorausgehen muss. Und das ist eine Entscheidung, die ein Wohnungseigentümer oder eine Wohnungseigentümerin nicht alleine treffen kann – geschweige denn eine Mieterin oder ein Mieter.

Steuern, Recht und Rücklagen

Fakt ist: Seit zehn Jahren geht die Sanierungsrate hierzulande zurück. Von dem im Nationalen Energie- und Klimaplan formulierten Ziel von zwei Prozent ist Österreich weit entfernt. Um das zu ändern, plädiert Kranzl für „einen Mix aus steuerlichen Anreizen und Erleichterungen“, aber auch für „ausreichend Information und irgendwie eine Art von langfristig geplanter Ordnungspolitik“.

Wolfgang Amann, Geschäftsführer des Instituts für Immobilien, Bauen und Wohnen, spricht sich für „rechtliche Änderungen“ aus. „Es funktioniert nicht, wenn jeder einzelne Bewohner sagen könnte: Nein, das möchte ich nicht“, so Amann gegenüber ORF.at. Darüber hinaus müssten in Zukunft, die Rücklagentöpfe besser gefüllt sein. Dann falle es leichter, die „Eigentümer dazu zu bringen, eine Sanierungsentscheidung anzugehen“, sagt Amann. Der Wohnbauforscher rechnet damit, dass ähnlich wie jetzt bereits im gemeinnützigen Wohnbau auch für Eigentumswohnungen die Höhe der Rücklagenbeiträge rechtlich geregelt wird.

Knackpunkt soziale Verträglichkeit

Solche Fragen spielen im Einfamilienhaus zumeist keine Rolle. Dort entscheidet im Normalfall nur eine Partei. Das bedeutet allerdings zugleich, dass nur wenige Schultern die Kosten stemmen müssen. „Die Änderung des Heizsystems auf regenerativ ist aber schon ziemlich kostspielig“, sagt Amann.

Der Wohnbauforscher weist etwa darauf hin, dass mehr als 50 Prozent aller Pensionistinnen und Pensionisten in Eigenheimen leben. In ländlichen Regionen ist der Anteil sogar noch deutlich höher. „Viele davon sehen keine Notwendigkeit zu sanieren. Die heizen mit dem alten Kessel, solange es irgendwie geht“, sagt Amann. Wenn der dann im Winter kaputtgehe, vielleicht noch zu den Weihnachtsfeiertagen, könnte ein Installateur zwar schnell einen neue Ölkessel einbauen, „aber ein Umbau auf regenerativ ist in solchen Notlagen fast nicht machbar.“

Rauch aus Schornsteinen von Einfamilienhäusern
APA/dpa/Armin Weigel
Kann sich jede und jeder den Umstieg auf eine erneuerbare Heizung leisten? Die Frage wird auch die Politik beschäftigen.

Aber nicht nur für ältere Menschen kann ein Heizungstausch zur finanziellen Herausforderung oder gar Überforderung werden. Für den Umstieg auf eine Wärmepumpe oder eine Pelletsheizung sind schnell einmal 20.000 Euro und mehr fällig. „Das hat nicht jeder auf der hohen Kante“, sagt Amann. Laut ihm spielen Eigenheime gerade auf dem Land eine „ganz wichtige Funktion für die Wohnversorgung von einkommensschwachen Haushalten“. Er plädiert deshalb für „Maßnahmen insbesondere für einkommensschwache Haushalte“.

Die Frage nach der sozialen Verträglichkeit stellt auch jener Industriezweig, der am stärksten von einem zukünftigen Verbot betroffen wäre. In Härtefällen müsse es Ausnahmen auf „Basis der Sozialvertäglichkeit“ geben, sagt Gerald Petz vom Institut für Wärme und Öltechnik (IWO), dem Lobbyverband der Ölheizungen, gegenüber ORF.at. Die Besitzer von fossilen Heizungen sieht er „durch zahlreiche überschneidende Ankündigungen zum Verbot von Heizformen in panikartige Zustände gebracht“.

Großes wirtschaftliches Potenzial und wenig Zeit

Die Kritik der Heizöllobby mag nicht nur selbstlos sein. Kaum in Abrede stellen lässt sich, dass die Politik noch mehr als eine Frage beantworten muss. Am Ende werden die politischen Maßnahmen ebenso vielfältig ausfallen müssen wie die Technologien, die den Umstieg auf erneuerbare Energie ermöglichen sollen. Verglichen mit Industrie und Verkehr sei die Energiewende im Wohnungssektor dennoch vergleichsweise einfach, sagt Amann – eine Ansicht, mit der er nicht allein dasteht.

Einig sind sich die von ORF.at befragten Experten auch, wenn es um das große wirtschaftliche Potenzial geht, das die Gebäudesanierung birgt. „Da steckt viel Arbeit drinnen. Wenn man jetzt die Vorstellung hat, man muss Arbeitsplätze schaffen, dann ist das auch eine Maßnahme, die einfach wirkt“, sagt Kranzl. Oder in den Worten Amanns: Die Sanierung „ist etwas, mit dem wir zusätzliche wirtschaftliche Impulse generieren können und sogar der Finanzminister noch ein Geschäft macht“.

In einem weiteren Punkt herrscht Einigkeit: Auch wenn die Ziellinie erst in 20 oder 30 Jahren liegt, muss jetzt schon gelaufen werden. „Wenn wir 2030 oder 2050 Dinge erreichen wollen, müssen wird jetzt das Richtige machen“, sagt Fleckl. Und für Benke muss sich die Politik weniger fragen: „Was machen wir 2050, sondern: Was machen wir morgen?“ „Die langfristigen Pläne brauchen wir schon noch; aber noch mehr die Maßnahmen und deren Umsetzung – bereits morgen.“