Chamenei leitete erstmals seit acht Jahren Freitagsgebet

Gut eine Woche nach dem versehentlichen Abschuss einer ukrainischen Passagiermaschine im Iran hat das geistliche Oberhaupt des Landes, Ajatollah Ali Chamenei, erstmals seit Jahren wieder das Freitagsgebet in Teheran geleitet.

Geistliche Oberhaupt des Iran, Ajatollah Ali Chamenei
APA/AFP/Khamenei.ir

Die „schmerzliche“ Flugzeugtragödie dürfe nicht die „Aufopferung“ des durch eine US-Drohne getöteten iranischen Generals Kassem Soleimani überschatten, sagte Chamenei vor den Gläubigen in der iranischen Hauptstadt.

„Großartige Märtyrertum“ Soleimanis

In Teheran hatte es tagelang regierungskritische Proteste gegeben, nachdem die iranische Führung zugegeben hatte, für den Abschuss des Flugzeugs am 8. Jänner verantwortlich gewesen zu sein.

Der „Flugzeugabsturz“ sei ein „schmerzlicher Unfall“ gewesen und habe die Iraner erschüttert, sagte Chamenei. „Einige“ Menschen versuchten jedoch, das Unglück so darzustellen, dass „das großartige Märtyrertum und die Aufopferung“ Soleimanis in Vergessenheit gerate.

Das letzte Mal hatte Chamenei zum 33. Jubiläum der iranischen Revolution im Februar 2012 das Freitagsgebet in der Teheraner Mosalla-Moschee geleitet. Damals befand sich der internationale Atomkonflikt mit dem Iran auf einem Höhepunkt.

US-Armee: Doch verletzte Soldaten bei iranischem Angriff

Bei den iranischen Raketenangriffen vergangene Woche auf von ausländischen Truppen genutzte Stützpunkte im Irak wurden mindestens elf US-Soldaten verletzt. In der Luftwaffenbasis Ain al-Assad habe es nach Explosionen bei einigen Soldaten Symptome von Gehirnerschütterung gegeben, die von den Explosionen verursacht worden seien, teilte das Zentralkommando der US-Streitkräfte gestern mit.

Bisher hatte es von der US-Armee – wie auch von Präsident Donald Trump – geheißen, durch die Angriffe sei niemand verletzt worden. Jetzt wurde mitgeteilt, dass elf Verletzte als Vorsichtsmaßnahme von der Militärbasis ausgeflogen worden seien.

Nach den iranischen Angriffen hatte es zunächst so ausgesehen, als könnte sich der Konflikt zwischen dem Iran und den USA weiter dramatisch verschärfen. In den Tagen danach sandten aber sowohl Trump als auch die iranische Führung Signale der Deeskalation aus.