Flugzeugabschuss: Iran will Kiew Flugschreiber überlassen

Der Iran hat angekündigt, die Flugschreiber der abgeschossenen ukrainischen Passagiermaschine den Behörden in Kiew zu übergeben. Die Auswertung der Daten- und Stimmenaufzeichnungen aus dem Cockpit auf den stark beschädigten zwei Flugschreibern sei im Iran technisch nicht möglich, begründete ein Sprecher der iranischen Luftfahrtbehörde die Entscheidung gestern iranischen Medienberichten zufolge.

Falls die Auswertung auch in der Ukraine nicht möglich sein sollte, würden die Flugschreiber an Fachleute in Frankreich weitergeleitet, so der Sprecher. Die Maschine war am 8. Jänner inmitten der militärischen Konfrontation des Iran mit den USA kurz nach dem Start nach iranischen Angaben irrtümlich abgeschossen worden. Alle 176 Menschen an Bord starben.

Der Abschuss der Maschine und besonders die Tatsache, dass die iranische Führung zunächst mehrere Tage lang leugnete, dass die Maschine abgeschossen worden war, führten im Iran zu Protesten. Die Demonstrierenden forderten eine Bestrafung der Verantwortlichen, einige sogar den Rücktritt der iranischen Führung. Präsident Hassan Rouhani versprach daraufhin eine gründliche und lückenlose Aufklärung der Abschussumstände durch ein Sondergericht und Fachleuten.