Neuer ÖBB-Nachtzug aus Wien erreichte Brüssel

Gegen 10.55 Uhr hat der neue Nachtzug vom Wiener Hauptbahnhof nach Brüssel-Nord heute pünktlich sein Ziel erreicht. Neben zahlreichen österreichischen Europaabgeordneten war auch ÖBB-Chef Andreas Matthä an Bord des Nightjets, der knapp mehr als 14 Stunden Fahrt absolvierte. Der Zug wurde von zahlreichen Journalisten, Kamerateams und einer Musikkapelle auf dem Bahnsteig begrüßt.

„Mit unserer neuen Direktverbindung nach Brüssel übernehmen wir aktiv Verantwortung für den Klimaschutz“, so Matthä. 2003 war die letzte Direktverbindung eingestellt worden. Er bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit der belgischen Eisenbahngesellschaft SNCB. „Bahnfahren ist immer eine Gemeinschaftsleistung“, so der ÖBB-Chef.

Gut, „aber ausbaufähig“

An Bord war auch EU-Botschafter Martin Selmayr, Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich. Sein Urteil: Die Strecke sei gut, „aber ausbaufähig“. Er habe „gut geschlafen“ und ein „gutes Frühstück“ bekommen. Die Fahrt im Schlafwagen sei mit 40 Kilogramm Kohlendioxid klimafreundlicher als der Flug mit 410 Kilogramm.

Die Ankunft in Brüssel nach 14-stündiger Reise um 11.00 Uhr sei aber „zu spät“, es gebe kein WLAN an Bord und nur zwei Verbindungen pro Woche, kritisierte Selmayr. Auch die mitgereisten österreichischen EU-Abgeordneten lobten den Reisekomfort, sie sehen aber noch Verbesserungsmöglichkeiten bei der transnationalen Bahnverbindung und bei den Ankunftszeiten.

Abfahrt immer sonntags und mittwochs

Die Nachtzüge fahren künftig immer sonntags und mittwochs von Wien (20.38 Uhr) und Innsbruck (20.44 Uhr) nach Brüssel, mit Zwischenhalten unter anderem in Nürnberg (2.46 Uhr), Frankfurt/Main (Süd) (4.33 Uhr) und Köln (07.39 Uhr). Die Rückfahrten finden jeweils einen Tag später statt. Als nächstes Reiseziel soll Amsterdam hinzukommen.

Das günstigste Sparschiene-Ticket pro Person und Richtung kostet 29,90 Euro, wer alleine im Single-Deluxe-Abteil mit Dusche, WC und Frühstück reisen will, muss 249 Euro hinlegen.