Eurowings-Flug zwischen Kosovo und Serbien angekündigt

Nach mehr als 20 Jahren bereiten Serbien und Kosovo die Wiederaufnahme einer Flugverbindung zwischen ihren beiden Hauptstädten vor. Maschinen der Lufthansa-Tochter Eurowings sollen den Plänen zufolge ab einem noch unbestimmten Zeitpunkt zwischen Belgrad und Prishtina verkehren. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde heute in der US-Botschaft in Berlin von Vertretern beider Länder im Beisein von Eurowings-Geschäftsführer Michael Knitter unterzeichnet.

Der bei der Zeremonie anwesende Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, Robert O’Brien, sprach von einem „historischen Deal“. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte in Brüssel: „Das ist ein wichtiger Schritt, der den Transport von Menschen und Gütern in der Westbalkan-Region erleichtern und beschleunigen wird.“

Bis zum Zerfall Jugoslawiens hatte der Kosovo den Status einer autonomen Provinz Serbiens. Die Aufhebung der Autonomie durch Serbien führte Ende der 90er Jahre zum Kosovo-Krieg, in den im März 1999 die NATO mit Bombardierungen gegen Serbien eingriff. Belgrad zog schließlich seine Verwaltung und Sicherheitskräfte aus dem Kosovo ab, 2008 erklärte sich das heute fast ausschließlich von Albanern bewohnte Land für unabhängig. Serbien hat sich mit dem Verlust seiner einstigen Südprovinz aber bis heute nicht abgefunden.

Serbien nennt Bedingungen

Der Flug zwischen Belgrad und Prishtina soll etwa 25 Minuten dauern. Heute ist man etwa sechs Stunden mit dem Bus unterwegs, wenn man von der einen Hauptstadt in die andere gelangen will. Eine Zugsverbindung gibt es nicht. Allerdings gibt es noch einige Hürden bis zur Realisierung der Verbindung.

Der Leiter der Kosovo-Kanzlei der serbischen Regierung, Marko Djuric, bezeichnete die Unterzeichnung als „symbolischen Schritt“ und nannte im staatlichen Fernsehen RTS Bedingungen für die Realisierung. Die Flugverbindung werde demnach erst „zum Leben erweckt“, wenn der Kosovo die bisherigen Zollhürden für Waren aus Serbien beseitigt und den derzeit ausgesetzten Dialog zwischen Belgrad und Prishtina „wieder in Gang kommt“.