Drei Demonstranten bei Protesten in Bagdad getötet

Bei Protesten in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind heute drei Demonstranten getötet worden. Wie Ärzte laut AFP sagten, wurden sie bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften tödlich verletzt. Zwei Demonstranten seien erschossen und einer von einer Tränengasgranate am Hals getroffen worden. Mehr als 50 Menschen wurden zudem verletzt.

Im Irak hatten sich Tausende Menschen zu neuen landesweiten Protesten versammelt, um den Druck auf die Regierung zu erhöhen. In Bagdad versuchten Hunderte Menschen, Straßenblockaden zu errichten. Wie ein AFP-Korrespondent berichtete, lieferten sie sich auf dem Tajaran-Platz gewaltsame Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften, die mit scharfer Munition und Tränengas gegen die Demonstranten vorgingen.

Der Irak wird seit Oktober von einer beispiellosen Protestwelle erschüttert, an der sich Hunderttausende Menschen beteiligten. Rund 460 Menschen wurden seitdem getötet. Die Demonstranten werfen der Regierung und der gesamten irakischen Elite Korruption und Untätigkeit vor. Der Rücktritt von Ministerpräsident Abdel Adel Mahdi, der aber weiterhin geschäftsführend im Amt ist, konnte den Unmut nicht dämpfen. Die Demonstranten fordern ein neues Wahlgesetz und Neuwahlen, eine neue Regierung und die Bestrafung korrupter Beamter.