Keine Zwischenfälle bei Waffendemo in Virginia

Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen haben Tausende Waffenbefürworter und -befürworterinnen in der Hauptstadt des US-Bundesstaates Virginia gegen schärfere Gesetze protestiert. Auf dem Platz vor dem Sitz der Regierung in Richmond galt gestern ein Waffenverbot – in den umliegenden Straßen trugen Dutzende Demonstrierende ihre Waffen offen zur Schau.

Nach dem offiziellen Ende der Kundgebung teilten die Behörden auf Twitter mit, es habe keine Festnahmen gegeben, der Platz vor dem Kapitol habe sich geleert. Schätzungsweise 22.000 Menschen hätten sich an der Kundgebung beteiligt.

Unterstützung von Trump

Es hatte Befürchtungen gegeben, dass sich gewaltbereite Rechtsextreme unter die Demonstranten mischen könnten. Der demokratische Gouverneur Ralph Northam hatte vorsorglich den Ausnahmezustand für Richmond erklärt.

US-Präsident Donald Trump heizte den Protest gegen Pläne der demokratischen Regierung, Waffengesetze zu verschärfen, via Twitter an. Die Regierung Virginias arbeite hart daran, den Menschen das Recht auf Waffenbesitz zu nehmen, schrieb Trump am Montag. „Das ist nur der Anfang. Lasst es nicht zu.“

Debatte über Verschärfung des Waffenrechts

Bei einer Wahl im November war es den Demokraten gelungen, die bisher knapp von den Republikanern gehaltene Mehrheit in beiden Parlamentskammern zu übernehmen. Wegen der geplanten Verschärfung der laxen Waffengesetze wurden dieses Mal besonders viele Menschen zum alljährlichen „Lobby Day“ erwartet.

In den USA, wo Waffen meist sehr leicht zu kaufen sind, kommt es immer wieder vor, dass Bewaffnete in Schulen, Einkaufszentren oder an anderen öffentlichen Orten um sich feuern. Tausende Menschen sterben jedes Jahr infolge von Schusswaffengebrauch, was immer wieder Debatten über eine Verschärfung des Waffenrechts nach sich zieht. In vielen US-Staaten ist das offene Tragen von Waffen erlaubt.