UNO-Sonderbeauftragter gegen Friedenstruppe für Libyen

Nach der Libyen-Konferenz in Berlin hat sich der UNO-Sondergesandte Ghassan Salame gegen den Einsatz einer internationalen Friedenstruppe in dem Bürgerkriegsland ausgesprochen. „Es gibt in Libyen keine Akzeptanz für ausländische Truppen. Ich sehe in der internationalen Gemeinschaft auch nicht die Bereitschaft, Truppen zu entsenden“, sagte er der deutschen „Welt“ (Onlineausgabe).

Der UNO-Sonderbeauftragte für Libyen fügte hinzu: „Ich strebe darum keine solche militärische Operation an.“ Wichtiger sei es, die derzeitige Waffenruhe in einen dauerhaften Waffenstillstand zu überführen. Dafür seien aber keine Blauhelme nötig, sondern nur eine kleine Zahl von Militärbeobachtern.

Salame sagte, besonders wichtig sei es, dass sich die kämpfenden Parteien in Libyen auf einen gemeinsamen Militärausschuss geeinigt hätten, der über einen Waffenstillstand verhandeln solle. Der neu geschaffene Internationale Ausschuss für Folgemaßnahmen, der den in Berlin begonnenen Prozess weiter koordinieren solle, werde sich Mitte Februar zum ersten Mal treffen, und zwar ebenfalls in der deutschen Hauptstadt. Möglicherweise werde Deutschland dabei gemeinsam mit der UNO-Libyen-Mission den Vorsitz führen, sagte Salame.