Kooperation zu digitalem Zentralbankgeld angekündigt

Die Europäische Zentralbank (EZB), die Bank von England (BoE) und weitere Notenbanken haben eine Kooperation zu digitalem Zentralbankgeld aus der Taufe gehoben. In einer neuen Arbeitsgruppe wollen sie sich darüber austauschen, was für die Einführung eigener Digitaldevisen sprechen könnte, wie die EZB heute in Frankfurt mitteilte.

Geleitet werden solle die Gruppe vom ehemaligen EZB-Direktor Benoit Coeure. Auch die japanische Notenbank, die Bank von Kanada, Schwedens Riksbank, die Schweizer Notenbank und die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) seien beteiligt.

Widerstände gegen Facebooks „Libra“

Der US-Konzern Facebook hatte 2019 mit Plänen für die Einführung einer eigenen Cyber-Devise mit dem Namen „Libra“ Notenbanken und Regulierer weltweit aufgeschreckt. Experten trauen Facebook mit seinen 2,5 Milliarden Nutzern und Nutzerinnen zu, mit dem Projekt das globale Finanzsystem auf den Kopf stellen zu können.

Die Widerstände gegen das Vorhaben sind groß. Die EU-Länder hatten sich im Dezember darauf verständigt, Cyberwährungen wie Libra vorerst nicht zuzulassen. Die neue EZB-Chefin Christine Lagarde hatte gefordert, Notenbanken sollten bei der Entwicklung von Digitalwährungen vorneweg gehen. Es gebe eine Nachfrage danach, und darauf müsse reagiert werden.