Maurer zu „Asylzentren“: Kleine Einheiten für Zulassungsverfahren

In der Debatte über mögliche grenznahe „Asylzentren“ hat die Klubobfrau der Grünen, Sigrid Maurer, gestern Abend in der ZIB2 Stellung zur grünen Position genommen.

Sie sagte im Interview, in den Koalitionsverhandlungen sei besprochen worden, „dass nicht alles in Traiskirchen passieren muss, sondern auch nahe an der Stadt, im grenznahen Bereich, es kleine Zentren geben kann“. Da gehe es aber „ausschließlich um das Zulassungsverfahren zum Asylantrag, und alles Weitere passiert natürlich ganz gewohnt“, so Maurer.

Also könne weiterhin ein Asylantrag in ganz Österreich gestellt werden, auch der Zugang zu einer Rechtsberatung müsse gewährleistet sein. Auch sei nicht geplant, dass in solchen Einheiten mehrere Instanzen im Verfahren abzuwarten seien. Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) habe „unpräzise formuliert“, sagte Maurer.

Maurer in der ZIB2

Die Klubobfrau der Grünen sprach über den möglichen Umgang mit Asylverfahren.

Maurer verwies auf Gespräche und weitere Entwicklungen. „Jetzt schauen wir einmal, was es denn wirklich braucht. Es ist wie gesagt ganz grundsätzlich sicher besser, man hat kleinere Einheiten als so große wie Traiskirchen. Wir haben auch sehr gute Erfahrungen damit gemacht, zum Beispiel in Vorarlberg, wo über alle Gemeinden verteilt wird.“ Die Qualität der Verfahren müsse stimmen, so Maurer.

Nehammer präzisierte Pläne

Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) stellte klar, dass keine neuen Asylzentren gebaut werden sollen.

Nehammer hatte tags zuvor in der ZIB2 die Entwicklung grenznaher Asylzentren angekündigt, um so „schnellere“ Asylverfahren garantieren zu können. Später präzisierte er die Überlegungen: Erforderlich seien nur „grenznahe Asylantragsverfahren“. Es gehe darum, „anzuhalten und nicht durchzuwinken“. Auch aus dem Kanzleramt hieß es gegenüber ORF.at: „Wir haben nicht vor, neue Asylzentren wie Traiskirchen an der Grenze zu bauen. Das steht im Regierungsprogramm.“

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