Peru wählt neues Parlament

In Peru wird heute ein neues Parlament gewählt. Staatschef Martin Vizcarra hatte es Ende September aufgelöst und Neuwahlen ausgeschrieben, nachdem eine Vertrauensfrage im Parlament gescheitert war. Die Opposition um Keiko Fujimori wehrte sich vor allem gegen die von Vizcarra forcierte Korruptionsbekämpfung.

Fujimoris rechtspopulistische Partei Fuerza Popular (Volkskraft) setzte die Regierung des parteilosen Vizcarra mit ihrer Mehrheit im Parlament ständig unter Druck. Weil er sich in seinen Bemühungen gegen Freunderlwirtschaft von den Abgeordneten ausgebremst sah, löste er das Parlament auf und setzte Neuwahlen an. Beobachter erwarten massive Stimmenverluste für die FP. Der Präsident erhofft sich wiederum durch die Neuwahl ein Ende der politischen Blockade.

Wahlplakate in Peru
Reuters

In Peru herrscht ein weitverbreitetes Misstrauen gegen Politiker und Parteien. Die vier Vorgänger Vizcarras waren in Korruptionsermittlungen verwickelt. Auch Keiko Fujimori steht wegen Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit der weitverzweigten Affäre um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht unter Druck. Für die Bestimmung der 130 Abgeordneten sind rund 24 Millionen Bürgerinnen und Bürger wahlberechtigt.