Mann nach Schüssen in Rot am See weiter in Lebensgefahr

Nach den tödlichen Schüssen auf sechs Menschen in Rot am See in Deutschland schwebt ein angeschossener Mann immer noch in Lebensgefahr. An dem kritischen Zustand des 68-Jährigen habe sich nichts verändert, sagte ein Sprecher der Polizei gestern. Eine Frau, vermutlich die Ehefrau des Schwerverletzten, wurde ebenfalls wegen Schussverletzungen im Krankenhaus behandelt.

Nach Schüssen in Rot am See im Nordosten Baden-Württembergs haben Menschen Kerzen vor dem Tatort aufgestellt. Im Hintergrund steht ein Polizeibeamter
APA/dpa/Tom Weller

Ein 26-Jähriger soll in dem kleinen Ort im Nordosten Baden-Württembergs am Freitag seine Eltern, einen Onkel, eine Tante und zwei Stiefgeschwister erschossen sowie die beiden weiteren Verwandten angeschossen haben. Die Polizei gab nicht bekannt, ob der in Untersuchungshaft sitzende Mann sich zu den Vorwürfen des sechsfachen Mordes und des zweifachen versuchten Mordes geäußert hat. Der Sportschütze soll mit seiner halbautomatischen Waffe überdies zwei Burschen mit zwölf und 14 Jahren bedroht haben. Diese brachten sich bei Nachbarn in Sicherheit.

Motiv weiter unklar

Die Ermittlungen zu dem Fall gehen weiter. Die Beamten wollen nach Motiven für das Verbrechen suchen. Auch der Anlass für das Aufeinandertreffen der Verwandten in Rot am See (Kreis Schwäbisch Hall) sei noch unklar, sagte der Polizeisprecher. Nach dpa-Informationen war der Hintergrund die für gestern geplante Beerdigung der Großmutter des 26-Jährigen mütterlicherseits in Sachsen.

Der mutmaßliche Täter hatte am Freitag der Polizei die Tat gemeldet. Er wurde kurz darauf vor dem Gebäude festgenommen, in diesem und vor diesem zwei beziehungsweise vier Leichen entdeckt wurden. Der Mann, der in dem Haus mit seinem Vater lebte, war bisher strafrechtlich nicht aufgefallen. Der Deutsche ließ sich ohne Widerstand festnehmen. Die Polizei gab nicht bekannt, ob er sich vor dem Haftrichter zu dem Tatvorwurf geäußert hat. Er sitzt in Untersuchungshaft.