Erdogan wirft Haftar Bruch der Waffenruhe in Libyen vor

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat dem abtrünnigen General Chalifa Haftar vorgeworfen, den Waffenstillstand im umkämpften Libyen zu brechen. Haftar habe wiederholt gegen die auf der jüngsten Libyen-Konferenz in Berlin beschlossene Waffenruhe für das nordafrikanische Land verstoßen, sagte Erdogan heute vor einer Reise nach Algerien.

„Er greift weiter mit allen Mitteln an. Er wird hier aber keinen Erfolg haben.“ Man müsse nun auch klar sehen, was Haftars „Identität“ sei. „Er ist ein Mann, der zuvor auch seine Vorgesetzten betrogen hat“, sagte Erdogan. „Von jemandem wie ihm kann man bei dem Waffenstillstand keine Gnade und Verständnis erwarten.“

UNO: Mehrere Länder verletzten Waffenembargo

Das ebenfalls auf der Berliner Libyen-Konferenz am vergangenen Wochenende vereinbarte Waffenembargo für Libyen wird nach UNO-Angaben von mehreren Ländern verletzt. In den vergangenen zehn Tagen seien zahlreiche Flugzeuge im Westen und im Osten Libyens gelandet und hätten die Konfliktparteien mit Waffen, gepanzerten Fahrzeugen, Militärberatern und Kämpfern versorgt, teilte die Libyen-Mission der Vereinten Nationen (UNSMIL) mit.

Mehrere der dafür verantwortlichen Länder hätten an der Berliner Konferenz teilgenommen. Unter Vermittlung der deutschen Bundesregierung hatten zum einen westliche Staaten und zum anderen Länder wie Russland, die Türkei, Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate zugesagt, dass sie künftig auf die Lieferung von Waffen und Soldaten für die Bürgerkriegsparteien verzichten wollten.