Raketenangriff auf US-Botschaft in Bagdad

Die US-Botschaft in der irakischen Hauptstadt Bagdad ist gestern Ziel eines Raketenangriffs geworden. Drei von fünf Raketen trafen den Gebäudekomplex in der stark gesicherten Grünen Zone, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Sicherheitskreisen erfuhr. Ein Geschoß landete laut den Angaben in einem Speisesaal. Berichte über Opfer lagen nicht vor.

Der irakische Ministerpräsident Adel Abdel Mahdi und Parlamentspräsident Mohammed al-Halbusi verurteilten den Raketenangriff. Es ist das erste Mal, dass die Botschaft, die in den vergangenen Monaten bereits mehrfach angegriffen wurde, direkt von Raketen getroffen wurde. Erst Anfang vergangener Woche waren drei Raketen nahe der US-Botschaft eingeschlagen.

Mehrere Angriffe seit Eskalation der Lage

Seit der gezielten Tötung des iranischen Generals Kassem Soleimani und des irakischen Milizführers Abu Mahdi al-Muhandis bei einem US-Drohnenangriff Anfang Jänner gab es bereits mehrere Angriffe auf die stark gesicherte Grüne Zone in der irakischen Hauptstadt, in der viele Botschaften und internationale Organisationen ihren Sitz haben.

Nach dem Angriff auf Soleimani und Muhandis hatten die Spannungen zwischen Washington und Bagdad zugenommen. Das irakische Parlament hatte nach dem tödlichen Drohnenangriff den Abzug aller US-Truppen sowie anderer ausländischer Streitkräfte aus dem Land verlangt. Bisher ist aber unklar, ob die Regierung in Bagdad diesen Beschluss umsetzen wird.